Das Bundesarchiv hatte damals die Fälschung festgestellt. 30 Jahre sei die Frist, nach der staatliche Akten normalerweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, teilte der "Stern" am Dienstag in Hamburg mit. Die gefälschten Kladden von Konrad Kujau seien ein Teil der Geschichte des "Stern", sagte dessen Chefredakteur Dominik Wichmann. "Wir wollen damit angemessen und vor allem sachlich umgehen, daher haben wir entschieden, die Kladden nach 30 Jahren ins Bundesarchiv zu geben."
Plumper Schwindel
Der "Stern" hatte im April 1983 die Veröffentlichung der bislang unbekannten Tagebücher von Adolf Hitler angekündigt. Großspurig hieß es damals in einem Editorial: "Die Geschichte des Dritten Reiches wird in weiten Teilen neu geschrieben werden müssen." Zwei Wochen später war klar, dass das Magazin einem plumpen Schwindel aufgesessen war. Das Bundeskriminalamt sprach damals von einer "grotesk oberflächlichen Fälschung". 9,3 Millionen Mark hatte der "Stern" für die gefälschten Kladden gezahlt. Der Skandal bewirkte einen gewaltigen Imageverlust für das Magazin.
Doch nicht der komplette Satz Bücher geht nach Koblenz: Drei Kladden befinden sich im Polizeimuseum Hamburg, das im September eröffnen soll. Weitere Exemplare liegen im Haus der Geschichte in Bonn und in der Fondation Cartier in Paris, sagte "Stern"-Sprecherin Franziska Kipper dem epd in Hamburg.