Die Leiterin der Wahlbehörde, Sandra Oblitas, erklärte, die eingeleitete Überprüfung der Urnen habe keinen Einfluss auf das Resultat. Es handele sich nicht um eine Neuauszählung. Am Freitag war Nicolás Maduro als neuer Präsident vereidigt worden, der die Wahl vom 14. April offiziell mit 50,08 Prozent der Stimmen gewann.
Gegner des Links-Politikers demonstrierten in der Hauptstadt Caracas mit klappernden Kochtöpfen, die Opposition blieb der Vereidigung fern. Der knapp unterlegene konservative Oppositionskandidat Henrique Capriles beklagt Unregelmäßigkeiten. Auch die USA hielten sich noch zurück. Bei gewaltsamen Protesten gegen den Wahlausgang waren acht Menschen getötet worden.
Papst: Maduro und Capriles müssen in einen Dialog treten
Papst Franziskus zeigte sich in Rom besorgt über die Spannungen. Er äußerte beim Angelusgebet auf dem Petersplatz die Hoffnung, dass die Krise in Venezuela friedlich beigelegt werden könne. Die Politiker beider Seiten müssten jede Form von Gewalt zu verurteilen. Maduro und Capriles müssten in einen Dialog treten, der auf Wahrheit und gegenseitiger Anerkennung basiere.
Maduro, ein ehemaliger Busfahrer und Gewerkschafter, war vom langjährigen Präsidenten Hugo Chávez kurz vor seinem Tod zum Wunschnachfolger bestimmt worden. Als Chávez am 5. März einem Krebsleiden erlag, wurde Maduro Interimspräsident. Er versprach, Chávez "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" fortzusetzen, wird aber einige Herausforderungen meistern müssen. So leidet das Ölland Venezuela zunehmend unter Korruption, Inflation und Kriminalität.