Nach mehr als zwei Jahren Konflikt mit 70.000 Toten und Millionen Notleidenden fehle es den Politikern immer noch am Willen, die "fürchterliche Krise" zu stoppen, kritisierten die Chefs der UN-Organisationen in einem am Montag in New York (Ortszeit) veröffentlichten gemeinsamen Aufruf.
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Hinter dem Appell stehen die UN-Untergeneralsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, Valerie Amos, die Direktorin des Welternährungsprogramms, Ertharin Cousin, der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, UNICEF-Direktor Anthony Lake und die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Margaret Chan. Längst könnten nicht mehr alle Opfer des Konflikts mit Lebensmitteln, Wasser und Medizin versorgt werden, heißt es in dem Aufruf. Dabei habe man mehrfach auf finanzielle Engpässe bei der humanitären Hilfe hingewiesen. Mehr als fünf Millionen Menschen seien vor der Gewalt in Syrien geflohen.
Expertin Khoury: Die neue Führung braucht Geld
Die Politikwissenschaftlerin Doreen Khoury plädiert unterdessen für eine Unterstützung der zivilen Opposition, die bereits einige Landesteile Syrines verwaltet. Die neue Führung brauche Geld und Material, um die Stromversorgung aufzubauen, Schulen zu betreiben oder die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen, sagte die Nahost-Expertin in einem Interview mit dem Frankfurter Magazin "welt-sichten" (Mai-Ausgabe). "Die Leute müssen sehen, dass es eine lokale zivile Führung gibt, die das erledigt, und nicht irgendwelche bewaffneten dschihadistischen Kämpfer", betonte Khoury, die unter anderem für die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung in Beirut und die Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin tätig war.
Im März 2011 brach in Syrien ein Volksaufstand gegen die Diktatur unter Präsident Baschar al-Assad aus. Es entwickelte sich ein Bürgerkrieg, der vor allem vom Assad-Regime mit rücksichtsloser Gewalt geführt wird.
