Zentralrat der Muslime setzt trotz Kritik auf fairen NSU-Prozess

Zentralrat der Muslime setzt trotz Kritik auf fairen NSU-Prozess
Trotz scharfer Kritik am Umgang des Münchner Oberlandesgerichts mit dem NSU-Prozess erwartet der Zentralrat der Muslime ein faires Verfahren.

"Wir vertrauen auf die deutsche Gerichtsbarkeit", sagte der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, der in Potsdam erscheinenden "Märkischen Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Das Vertrauen in "einzelne Akteure des Gerichts" habe jedoch gelitten.

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Das Gericht habe "unnötige Fehler gemacht, weil es die Dimension dieses Strafprozesses anfänglich falsch eingeschätzt hat", sagte Mazyek. Im neuen Akkreditierungsverfahren für Journalisten müssten nun türkische Medien angemessen berücksichtigt werden, forderte der Zentralratsvorsitzende. Dies sei unter anderem notwendig, weil sich viele in der Bundesrepublik lebende Deutschtürken in türkischen Medien informieren. Die Details des Akkreditierungsverfahrens müsse das Gericht selbst festlegen.

Das Oberlandesgericht in München hatte den Prozessbeginn am Montag kurzfristig vom 17. April auf den 6. Mai verschoben und ein neues Akkreditierungsverfahren für die Medien angekündigt. Das Bundesverfassungsgericht hatte am Freitag entschieden, dass auch türkische Medien berücksichtigt werden müssen. Diesen war es im ersten Akkreditierungsverfahren nicht gelungen, innerhalb der kurzen Frist feste Plätze für Reporter anzumelden.