Die Nationalversammlung hatte dem gesellschaftlich umstrittenen Gesetzentwurf bereits im Februar zugestimmt. Nach dem Votum des Senats geht das Gesetzespaket nun zur zweiten Lesung in die Nationalversammlung zurück. Der wichtigste Artikel, der homosexuellen Paaren die Heirat erlaubt, wurde ohne Änderungen und somit endgültig verabschiedet. Die Mehrheitsverhältnisse im Parlament lassen eine schnelle endgültige Verabschiedung der übrigen Artikel erwarten.
Justizministerin Christiane Taubira erklärte am Freitag vor dem Senat, sie sei von der Entscheidung "tief bewegt". Vor allem freue sie sich für die schwulen und lesbischen Jugendlichen, die sich künftig wie alle anderen fühlen dürften, fügte die Ministerin mit Blick auf die hohe Suizidrate unter jungen Homosexuellen hinzu.
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Bei der Gesetzesvorlage "Recht auf Ehe für alle" handelt es sich um ein Wahlversprechen von Präsident Hollande. Das Vorhaben hatte für heftige Debatten gesorgt. In den vergangenen Monaten demonstrierten Hunderttausende Franzosen für und gegen die Homo-Ehe. Die katholischen Bischöfe sowie jüdische, evangelische und muslimische Vertreter hatten zum Widerstand gegen die Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe und des Rechts auf Adoption aufgerufen. Auch am Abend vor der Senatsentscheidung kam es zu Kundgebungen beider Seiten.