"Viele Mitarbeiter und Führungskräfte betreiben wahren Raubbau mit ihrer Gesundheit und missachten die Warnsignale des Körpers", erklären das Gießener Coaching-Paar Cornelia Löhmer und Rüdiger Standhardt in ihrem Buch "Timeout statt Burnout - Einübung in die Lebenskunst der Achtsamkeit am Arbeitsplatz" (Klett-Cotta Verlag).
Enorme "Veränderungsgeschwindigkeit", Arbeitsverdichtung und Konflikte am Arbeitsplatz seien unter anderem die "Ursachen dafür, dass Gesundheit und Wohlbefinden immer öfter auf der Strecke bleiben", urteilen Löhmer und Standhardt: "Nur wer Verantwortung für sich und seinen Körper übernimmt, kann aus eingefahrenen Gleisen ausbrechen."
"Entschleunigung, Achtsamkeit und die Erfahrung der Stille"
Angesichts zunehmender Krankschreibungen wegen seelischer Überlastung seien auch Firmen inzwischen zum Umdenken bereit. Als wirksame Gegenpole gegen den Stress nennen die Autoren "Entschleunigung, Achtsamkeit und die Erfahrung der Stille".
Dabei sei Achtsamkeit nicht gleich Entspannung, unterstreicht Standhardt. Gemeint sei "das Leben im Hier und Jetzt, die Konzentration auf das, was man gerade tut". Viele lebten aber im "Autopilot"-Status, führten Tätigkeiten mechanisch aus, ohne innerlich bei der Sache zu sein. Es verwundere nicht, dass so viele Menschen erkrankten, wenn sie "alle Signale des Körpers überhören."
Neben dem "beruflichen Wahnsinn" habe auch der "private Wahnsinn Einzug in unser Leben" gehalten. Immer Menschen hetzten auch in ihrer freien Zeit von Termin zu Termin: "Hand aufs Herz: Wann hatten Sie zuletzt einen Tag, an dem sie absolut nichts vorhatten und den Sie in mußevoller Beschäftigung verbracht haben?"