In neun Pferdeprozessionen in der Oberlausitz sangen und beteten die meist sorbischen Reiter hoch zu Ross in schwarzem Gehrock, weißen Handschuhen und Zylinder. Tausende Schaulustige verfolgten die Zeremonie an den Straßenrändern.
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Seit mehr als fünf Jahrhunderten ist es in der Oberlausitz Tradition, dass Osterreiter die Botschaft von der Auferstehung Christi in die Nachbarpfarrei tragen. Prozessionen gab es unter anderem zwischen Bautzen und Radibor, wo am Abend der neue katholische Dresdner Bischof Heiner Koch bei den Osterreitern erwartet wurde.
Der Brauch ist ausschließlich Männern vorbehalten. Die Reiter führen Kirchenfahnen, Kruzifixe sowie Statuen des Auferstandenen mit sich. Sie umrunden mit ihren festlich geschmückten Pferden die örtliche Kirche, den Friedhof und vor allem die Felder der umliegenden Bauernhöfe. Dabei singen sie Osterlieder und beten für ein gutes Jahr und eine reiche Ernte.
Die Wurzeln des Brauchs reichen wahrscheinlich bis in vorchristliche Zeit zurück. Damals glaubten die Menschen, durch Feldumritte im Frühjahr die Saat vor schlechten Einflüssen schützen zu können.