In Begleitung von Mitarbeitern des Tribunals verließ er nach Gerichtsangaben die ruandische Hauptstadt Kigali Richtung Niederlande. Ntaganda, der sich am Montag in der US-Botschaft in Kigali gestellt hatte, wurde noch am Freitag in der Haftanstalt in Scheveningen bei Den Haag erwartet. Er war vom Haager Strafgerichtshof seit 2006 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht worden.Ntaganda werde zunächst medizinisch untersucht und solle so schnell wie möglich dem Haftrichter vorgeführt werden, teilte der Strafgerichtshof mit. Dann würden die persönlichen Daten überprüft und die Sprache festgelegt, in der ein mögliches Verfahren stattfinden könnte. Ob es zu einem Prozess kommt, ist noch offen. In einem Vorverfahren muss zunächst die Beweislage geprüft werden.
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Der auch unter dem Namen "Der Terminator" bekannte Milizenführer Ntaganda wird für die Rekrutierung von Kindersoldaten verantwortlich gemacht und beschuldigt, für Angriffe auf die Zivilbevölkerung, Mord, Vergewaltigung und Plünderung im Kongo mitverantwortlich zu sein. Er war auch einer der Anführer der M23-Bewegung, die sich im vergangenen Jahr gegen die kongolesische Regierung formierte.
Der Internationale Strafgerichtshof kann selbst keine Verhaftungen durchsetzen. Das Gericht ist auf die Mitarbeit der Staaten angewiesen. Es verfolgt seit 2002 Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord.