"Es ist absolut inakzeptabel, dass sich der Innenminister auf dem Rücken syrischer Flüchtlinge als Hardliner profilieren will", kritisierte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt in der "Passauer Neuen Presse" (Freitagsausgabe). "Ein deutscher Hilfsbeitrag kann und muss eine unbürokratische Familienzusammenführung sein." Der politische Machtkampf in Syrien habe unfassbares Leid für syrische Familien gebracht, erklärte sie.
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Das UN-Flüchtlingskommissariat hatte bereits im Dezember an den deutschen Innenminister appelliert, den Nachzug von Familienangehörigen aus dem Bürgerkriegsland aus humanitären Gründen zu erleichtern. Nach den Einreisebestimmungen erhält derzeit nur die "Kernfamilie" - Ehegatten, Lebenspartner sowie minderjährige Kinder - ein Visum für Deutschland.
Syriens Präsident Baschar al-Assad versucht seit März 2011 einen Volksaufstand mit Gewalt niederzuschlagen. Insgesamt sind nach Schätzungen der UN mehr als eine Million Syrer in Nachbarländer geflohen. Etwa 70.000 Menschen kamen in dem Konflikt ums Leben.
Nach Deutschland kamen im zweiten Quartal 3.460 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. 8.000 Syrer beantragten im vergangenen Jahr politisches Asyl in der Bundesrepublik, mehr als doppelt so viele wie 2011.