Wie die Turiner Tageszeitung "La Stampa" vom Mittwoch berichtet, geht der New Yorker Erzbischof Timothy Dolan davon aus, dass die katholische Kirche spätestens am Donnerstag ein neues Kirchenoberhaupt hat. Der amerikanische Kardinal gehört zum engeren Kreis der Favoriten bei der Papstwahl. Auch andere Zeitungen nennen den Donnerstag als wahrscheinlichen Tag der Entscheidung.
###mehr-artikel###
Der nigerianische Erzbischof John Onayiekan sprach sich unterdessen für eine Altersgrenze für Päpste aus. Die Kardinäle debattierten derzeit darüber, wie lang ein katholisches Kirchenoberhaupt nach Erreichen des 90. Lebensjahrs hinaus im Amt bleiben müsse, erklärte er der Turiner Tageszeitung zufolge. "Ich würde meinen Glauben nicht verlieren, wenn der nächste Papst sein Motu Proprio erlassen sollte, um eine Altersgrenze einzuführen."
Der Wiener Erzbischof Christoph Schonborn dämpfte die Hoffnung auf eine pragmatische Führungspersönlichkeit als Papst. Ein Konklave sei nicht mit einer politischen Wahl zu vergleichen, betonte er laut "La Stampa". Es gehe nicht darum, den "Generaldirektor eines internationalen Konzerns" zu wählen, sondern das Oberhaupt einer Glaubensgemeinschaft. Der Wiener Kardinal, der zu den Anwärtern auf das Papstamt gezählt wird, räumte jedoch ein, dass ein Papst über "Managerqualitäten" verfügen müsse. Wichtiger sei allerdings, dass es sich um einen Mann mit starkem Glauben handle, der glaubwürdig sei.
Im Vatikan geht die Suche nach einem Nachfolger für Papst Benedikt XVI. am Mittwoch weiter. Nachdem die erste Abstimmung am Dienstagabend kein Ergebnis gebracht hatte, kommen die 115 wahlberechtigten am Vormittag erneut in der Sixtinischen Kapelle zusammen. Bis zum Mittag sind zwei weitere Wahlgänge möglich, am Nachmittag ebenfalls zwei Abstimmungen.