Nach dem "Familiengipfel" vom Dienstag im Kanzleramt verlangte Seiters von Politik und Wirtschaft, über familienfreundlichere Arbeitszeiten nicht nur zu diskutieren, sondern "Nägel mit Köpfen" zu machen. Wichtige Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien ein ausreichendes Angebot an Kitas und Ganztagsbetreuung, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Mittwoch.
Nach Auffassung von Seiters muss es auch für Schulkinder mehr Betreuungsplätze geben. Ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagesplatz für Ein- bis Zwölfjährige rechne sich für den Steuerzahler, führte er aus. Er koste den Staat zunächst zwar rund 2,4 Milliarden Euro jährlich. Durch die steigende Erwerbsbeteiligung von Alleinerziehenden könnten aber gleichzeitig pro Jahr 441 Millionen Euro an Transferleistungen eingespart und 1,4 Milliarden Euro an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zusätzlich eingenommen werden.
Einen Rechtsanspruch gibt es bislang auf einen Kindergartenplatz für Mädchen und Jungen ab drei Jahre. Ein Rechtsanspruch auf Betreuung für unter Dreijährige tritt am 1. August dieses Jahres in Kraft. Das Deutsche Rote Kreuz betreibt bundesweit rund 1.300 Kindertagesstätten mit mehr als 93.000 Plätzen.