Sie würde es begrüßen, wenn das künftige Oberhaupt der katholischen Kirche "mit uns gemeinsam und mit den vielen anderen Christen" versuchen würde, den Aufgaben gerecht zu werden, "die anliegen auf dieser Welt und die vor den Kirchen liegen", sagte Bosse-Huber am Montagabend in der ARD-Talkshow "Hart aber fair".
Die 53-jährige evangelische Theologin hob die Bedeutung der Frauen für die Entwicklung einer modernen Kirche und Gesellschaft hervor. So seien in der Sexualethik "die entscheidenden Breschen geschlagen worden, seit Frauen Subjekte sind und nicht mehr Objekte von irgendwelchen Ethiken und Morallehren". Auch die evangelische Kirche sei "immer noch in bestimmten Hierarchien männerdominiert", wenn auch "bei weitem nicht so wie die katholische Kirche", räumte Bosse-Huber ein.
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Im Vatikan beginnt am Nachmittag die Wahl des Nachfolgers von Papst Benedikt XVI, der als erster Papst der Neuzeit aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt hatte. Nach einer Messe im Petersdom ziehen sich die 115 wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zurück, um abgeschottet von der Außenwelt das künftige Oberhaupt der weltweit mehr als eine Milliarde Katholiken zu bestimmen.
Im ersten Wahlgang ist zunächst keine Entscheidung zu erwarten. Ab Mittwoch kommen die Kardinäle vormittags und nachmittags zu jeweils zwei Wahlgängen zusammen. Neuer Papst wird, wer zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint.