Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock forderte einen gesetzlichen Anspruch, die Arbeitszeit aufstocken und aus Teilzeitbeschäftigung wieder in eine Vollzeitbeschäftigung wechseln zu können. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig warf der Bundesregierung unterdessen "Aktionismus" in der Familienpolitik vor.
Bundeskanzlerin Merkel und Familienministerin Schröder wollen ab 11.30 Uhr in Berlin mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verbänden über eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf diskutieren.
SPD sieht in Familiengipfel Aktionismus
Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Sehrbrock, sagte der "Passauer Neuen Presse" (Dienstagsausgabe), Frauen hätten allen Beteuerungen zum Trotz am Arbeitsmarkt das Nachsehen, wenn sie sich für Kinder entscheiden. Die Rückkehr in die Erwerbstätigkeit gestalte sich "nur selten reibungslos". Bisher seien die Möglichkeiten zur Anpassung der Arbeitszeit begrenzt. Erforderlich seien an die Bedürfnisse der Familien angepasste Arbeitsarrangements, "die die Existenz sichern und die im Alter nicht zur Armut führen", unterstrich Sehrbrock.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Schwesig warf der Bundesregierung "Aktionismus" vor. "Es ist zu spät, wenn der Regierung am Ende der Wahlperiode einfällt, dass sie mehr für Familien tun muss", sagte sie der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Von dem Familiengipfel erwarte sie "nichts als heiße Luft". Es reiche nicht, "wenn die Regierung bei der Wirtschaft um bessere Arbeitsbedingungen für Familien bettelt", erklärte Schwesig. Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssten klare Regeln geschaffen werden, betonte die SPD-Politikerin.