"Wir sollten dem Winter die Stirn bieten", sagte der Berliner Professor dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er selbst fahre in diesen Tagen in den Ski-Urlaub und müsse dort mit dichtem Schneefall aus grauen Wolken rechnen: "Ich gehe trotzdem raus und mache Sport."
Der zurückkehrende Winter löse bei den Menschen ein Gefühl enttäuschter Erwartungen aus, erläuterte Walschburger. Die Hormone hätten bereits seit Ende Dezember mit den länger werdenden Tagen für ein gehobenes Lebensgefühl gesorgt. "Das wurde allerdings ein wenig konterkariert, weil dieser Winter ungewöhnlich lang und lichtarm war." Deshalb sei die Freude über die warmen Sonnentage Anfang März "ein ganz starkes Erlebnis gewesen, das für eine geradezu euphorische Stimmungslage gesorgt hat". Umso größer sei jetzt die Enttäuschung.
Hormonausschüttungen fördern
Allerdings dürfe dieses Phänomen auch nicht überbewertet werden, betonte der Experte. Zwar gebe es einen engen Zusammenhang zwischen Wetter- und Stimmungslage. Aber Verstimmungen hätten häufig andere Ursachen. "Die erkennen wir oft nicht und schieben sie dann auf das Wetter."
Ein gutes Mittel sei auf jeden Fall, sich den Wetterreizen auch bei Kälte, Regen und Schnee auszusetzen. Trotz der Bewölkung nehme so der Körper mehr Licht auf als im Haus. Dadurch würden Hormonausschüttungen angeregt, die ein positives Lebensgefühl hervorriefen. Sport und Bewegung verstärkten das noch. Zudem erlebe der Mensch die eigene Anpassungsfähigkeit an das Wetter als positiv.