EU-Parlamentspräsident kritisiert Berliner Nein zur Frauenquote

EU-Parlamentspräsident kritisiert Berliner Nein zur Frauenquote
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz kritisiert die Ankündigung der deutschen Regierung, die Pläne der Europäischen Union für eine Frauenquote für Aufsichtsräte zu blockieren.
07.03.2013
epd
Isabel Guzmán

"Ich bin schon erstaunt über die Haltung, die die Bundesregierung einnimmt", sagte der Sozialdemokrat dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Brüssel: "Das zeigt, dass die Bundesregierung nicht auf der Höhe der Debatte ist, auf der wir hier in Brüssel sind." Das Europaparlament hatte sich bereits vor zwei Jahren für die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote ausgesprochen, sollten Maßnahmen für eine Selbstverpflichtung der Unternehmen nicht fruchten.

Die EU-Justizkommissarin Viviane Reding hatte im vergangenen Herbst einen Gesetzentwurf vorgelegt, laut dem im Jahr 2020 40 Prozent der Aufsichtsratsposten von Frauen besetzt sein sollen. Die Bundesregierung hat allerdings jetzt klar gestellt, dass sie das Vorhaben im EU-Ministerrat ausbremsen will. Wie Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte, sind Diplomaten in Brüssel angewiesen, gemeinsam mit Vertretern anderer Regierungen eine Allianz des Widerstands zu schmieden.