Weiterhin Rätselraten über Beginn der Papstwahl

Weiterhin Rätselraten über Beginn der Papstwahl
Die Kardinäle haben sich im Vatikan zu einer weiteren Versammlung getroffen. Noch immer ist unklar, wann die Wahl eines Nachfolgers von Papst Benedikt XVI. beginnen soll. Der Ort der Wahl, die Sixtinische Kapelle, wurde am Dienstag für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Kardinäle schickten unterdessen einen Gruß an den emeritierten Papst.

Vatikansprecher Federico Lombardi äußerte die Einschätzung, dass die Kardinäle sich für die Entscheidung noch Zeit nehmen könnten. Entgegen den Erwartungen werde möglicherweise auch an diesem Mittwoch noch nicht über den Konklavestart entschieden. An der dritten Sitzung der Generalkongregation nahmen Lombardi zufolge 110 wahlberechtigte Kardinäle teil. Von den sechs deutschen Kardinälen war der Mainzer Bischof Karl Lehmann noch nicht in Rom eingetroffen.

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Kurz vor dem Ende seines Pontifikats hatte Benedikt XVI. einige Bestimmungen für die Papstwahl geändert. In einem Erlass ermächtigte er das Kardinalskollegium, die Wahlversammlung "einige Tage früher" einzuberufen, wenn alle wahlberechtigten Kardinäle sich in Rom aufhalten. Bislang galt, dass das Konklave frühestens am 15. Tag und spätestens am 20. Tag nach dem Ende des Pontifikats beginnt. Spekuliert wurde zuletzt über den kommenden Montag (11. März) als Auftakttag.

Die Sixtinische Kapelle ist zur Vorbereitung des Konklaves dem Vatikansprecher zufolge seit Dienstagnachmittag für die Öffentlichkeit geschlossen. In den kommenden Tagen werden dort an den Längswänden Tische und Stühle für die Kardinäle aufgebaut. Vor dem Altar wird ein Tisch für die Wahlhelfer aufgestellt. Zudem werden in der Kapelle zwei Öfen installiert, einer dient dazu die Stimmzettel nach jedem Wahlgang zu verbrennen. Mit dem Rauch des zweiten Ofens wird signalisiert, ob die Papstwahl noch andauert, oder ob ein neuer Papst gewählt ist.

"Vatileaks"-Affäre als Thema?

Die Purpurträger berieten den Angaben nach zudem über die Arbeit der Vatikanbehörden und deren Verhältnis zu den Bischofskonferenzen weltweit. Weitere Themen waren laut Lombardi die "Erneuerung der Kirche im Licht des Zweiten Vatikanischen Konzils und die Neuevangelisierung in verschiedenen kulturellen Situationen". Nach Medieninformationen drängen mehrere Kardinäle, auch die "Vatileaks"-Affäre bei den Sitzungen zu thematisieren.

Der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano, schickte unterdessen im Auftrag der Purpurträger ein Telegramm an den emeritierten Papst. Darin dankt er Benedikt XVI. für seinen "Papstdienst und für sein Beispiel einer großzügigen pastoralen Sorge um das Wohl der Kirche und der Welt".  Beim Pressesaal des Heiligen Stuhls sind nach Angaben des Vatikansprechers mittlerweile neben den 600 dauerhaft gemeldeten Journalisten weitere rund 4.400 Medienvertreter für die Dauer des Konklaves akkreditiert.

Nachricht an Benedikt XVI.

Mit einem Telegramm bedankte sich das Kardinalskollegium bei Benedikt XVI. für sein Wirken. Der Text wurde am Mittwoch nach Castel Gandolfo geschickt. Darin zeigen sich die Kardinäle dankbar für den "leuchtenden Petrusdienst" des ehemaligen Kirchenoberhaupts und "für das Beispiel, das Sie mit großherzigem pastoralem Einsatz zum Wohl der Kirche und der Welt gegeben haben. Ihre Dankbarkeit steht stellvertretend für die Anerkennung der ganzen Kirche für Ihre unermüdliche Arbeit im Weinberg des Herrn. Die Mitglieder des Kardinalskollegiums vertrauen auf Ihr Gebet für sie und für die heilige Kirche.“