Auszählung der Stimmen hat in Kenia begonnen

Auszählung der Stimmen hat in Kenia begonnen
In Kenia hat nach der Präsidentschaftswahl von Montag die Auszählung der Stimmen begonnen.

Nach Auszählung von etwa 25 Prozent der Stimmen liegt der ehemalige Finanzminister Uhuru Kenyatta deutlich vorn, gefolgt von Premierminister Raila Odinga. Ein amtliches Endergebnis wird es erst in einigen Tagen geben. Erhält keiner der beiden Kandidaten die absolute Mehrheit, findet um den 11. April einen Stichwahl statt. Der amtierende Staatschef Mwai Kibaki durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten.

Bei gewaltsamen Zwischenfällen im Zusammenhang mit der Wahl wurden am Montag mindestens 15 Menschen getötet. Die Wahlen wurden außerdem von technischen und organisatorischen Problemen überschattet. Vor einigen Wahllokalen bildeten sich kilometerlange Schlangen. Nach Angaben der Unabhängigen Wahlkommission lag die Beteiligung bei etwa 70 Prozent. Gewählt wurden neben dem Präsidenten auch ein neues Parlament, Senatoren, Gouverneure, Bezirksversammlungen und Frauenvertreterinnen.

Kenyatta und sein Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten, William Ruto, müssen sich ab Anfang April vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten. Sie und zwei weitere Kenianer sollen die schweren ethnischen Ausschreitungen nach der letzten Präsidentschaftswahl 2007/2008 geschürt haben.

Damals kam es nach der Verkündung eines umstrittenen Wahlergebnisses zu einer Gewaltwelle, bei der etwa 1.300 Menschen getötet und rund 600.000 vertrieben wurden. Kenyatta, Ruto und zwei weitere Kenianer sollen zu Mord, Vergewaltigung und Vertreibung aufgerufen haben.