Die beiden Erinnerungsdaten 500 Jahre Reformation und 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil, auf die der Appell verweist, seien glänzende Gelegenheiten, die Ökumene mit neuem Schwung zu versehen, sagte der Vizepräsident im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch in Hannover.
###mehr-artikel###Aus evangelischer Sicht sei die Reformation noch nicht vollendet, äußerte der Vizepräsident. Auf Ebene der Gemeinde sollte "alles ökumenisch Mögliche und von beiden Seiten Gewollte" nicht nur zugelassen, sondern auch bestärkt und durch gemeinsame Zeichen belebt werden. Zugleich warb der Theologe: "In ökumenischen Dingen so viel Tempo wie möglich, aber auch so viel Geduld wie nötig."
Mit Zustimmung reagierte Gundlach auf die Empfehlung in dem Ökumene-Appell, den weiteren Weg der konfessionellen Annäherung nicht allein den Kirchenleitungen zu überlassen. Die Stärkung der Einheit der Kirchen sei Aufgabe aller Christen: "Wir nehmen schon jetzt dankbar wahr, dass evangelische und katholische Christen sehr viel mehr verbindet als trennt."
###mehr-links###In diesem Zusammenhang mahnt der theologische Vizepräsident, es dürfe auf keiner Ebene der Eindruck gefördert werden, als sei Theologie in ökumenischen Zusammenhängen gleichgültig. Über die theologischen Gründe für die unterschiedlichen Kirchenverständnisse müsse immer wieder nachgedacht werden.
Denn die Erkenntnisse der Reformatoren, etwa im Blick auf das Priestertum aller Getauften oder die Einladung zum Abendmahl an alle Getauften, seien auch heute noch. Sie sollten nicht übergangen werden, argumentierte Gundlach.