Hornstein leitet die Mutter-Kind-Station der Klinik für Allgemeinpsychiatrie am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch bei Heidelberg.
Eine von rund 2.500 Schwangeren verdränge sogar bis zur Geburt, dass sie ein Kind erwartet. Die Frauen kommen aus allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen. "Sie sind vor den Schwangerschaften nicht psychisch auffälliger als andere, sind nicht häufiger allein lebend, haben meistens einen Beruf und sind sozial integriert", sagte Hornstein. Tendenziell handele es sich aber um sehr konfliktscheue Frauen, die oft Angst davor hätten, von ihrem Partner verlassen zu werden.
Verdränge die Mutter, dass sie schwanger sei, bedeute dies meist ein deutlich höheres Risiko für das Baby. Vorsorgeuntersuchungen werden nicht wahrgenommen, im Extremfall wird das Baby nach einer traumatisch erlebten Geburt ausgesetzt oder getötet.