Als Festredner sind Bundespräsident Joachim Gauck und Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) angekündigt. Für die Kirchen sprechen der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch.
Für die Zusammenarbeit mit der Bundesregierung gründeten die Kirchen 1962 die Evangelische und die Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe (EZE und KZE). Das Entwicklungsministerium weist den Kirchen alljährlich Mittel zu. 2012 waren das jeweils 108 Millionen Euro. Die Kirchen haben viel Freiraum bei der Verwendung des Geldes, sie können über die Auswahl der Projekte frei entscheiden. Ausgeschlossen ist jedoch missionarische Arbeit. Umgekehrt darf der Staat keine politischen Auflagen machen.
Über die kirchlichen Zentralstellen kann die Bundesregierung auch Entwicklungsarbeit in diktatorisch regierten Ländern fördern, mit denen keine Zusammenarbeit auf staatlicher Ebene möglich ist. Zu dem Festakt am Donnerstag werden auch der katholische Erzbischof Ignatius Kaigama aus Nigeria und Isabel Richardson, Leiterin einer christlichen Hilfsorganisation aus dem indischen Chennai (Madras), erwartet.
Die Initiative zu der engen Staat-Kirche-Kooperation ging vor fünf Jahrzehnten vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) aus. Er war überzeugt, dass den Kirchen durch ihre enge Verbindung zu den Armen eine besondere Rolle zukomme. Die EZE ist heute beim Evangelischen Entwicklungsdienst angesiedelt, die KZE im katholischen Hilfswerk Misereor.