Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

fotolia
Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen die Verfilmung des gleichnamigen Musicals "Les Misérables" sowie "The Master", Film des Monats Februar der Jury der Evangelischen Filmarbeit.

Les Misérables (GB 2012)

Les Misérables ist die lang erwartete Verfilmung des gleichnamigen Musicals nach Victor Hugo. Oscarpreisträger Tom Hooper ("The King’s Speech") inszeniert die Lebensgeschichte von Jean Valjean, dem Exsträfling, der zum ehrbaren Bürgermeister und Fabrikbesitzer wird und dann sein Leben tollkühn für die Rettung des unehelichen Kindes einer Prostituierten aufs Spiel setzt, als großes Spektakel mit viel Pathos. Sämtliche Stars mussten ihre Rollen live vor der Kamera singen – ohne Chance auf Nachsynchronisation, ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Doch das Ensemble schlägt sich wacker. Hugh Jackman ist der gebeutelte Jean Vealjean; neben ihm hauchen Russel Crowe, Anne Hathaway, Amanda Seyfried, Sacha Baron Cohen und Helena Bonham Carter den legendären Figuren der Geschichte einen leider nicht ganz frischen Atem ein.

GB 2012. Regie: Tom Hooper. Buch: William Nicholson, Alain Boubil (nach der Vorlage von Victor Hugo). Mit: Hugh Jackman, Russell Crowe, Anne Hathaway, Amanda Seyfried, Sacha Baron Cohen, Helena Bonham Carter, Eddie Redmayne. Länge: 157 Min. FSK: ab 6 Jahre, ff.

The Master (USA 2012)

Es ist eine Männerbeziehung der besonderen Art, die sich zwischen Lancaster Dodd (Philipp Seymour Hoffmann), dem charismatischen Gründer einer Sekte, und Freddie Quell (Joaquin Phoenix), einem haltlos durchs Leben treibenden Kriegsveteranen, entwickelt. Zunächst scheint es, als erfahre der traumatisierte Freddie Linderung durch die von Dodd entwickelten Psychotechniken. Doch bald wird klar, dass der Sektenführer seinerseits auf Freddie angewiesen ist.

###mehr-artikel###

Fünf Jahre nach seinem hoch gelobten "There Will Be Blood" (2007) präsentiert der amerikanische Regisseur Paul Thomas Anderson einen Film, der von einer immer wieder aktuellen Figur erzählt – einem Verführer, der religiöse Bedürfnisse zu stillen verspricht.

USA 2012. Regie, Buch: Paul Thomas Anderson. Mit: Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams, Price Carson. Länge: 144 Minuten. FSK: ab 12 Jahre, ff. "The Master" ist Film des Monats Februar der Jury der Evangelischen Filmarbeit.

Puppe (D 2012)

Nach einer wahren Geschichte: Die junge Anna (Anke Retzlaff) kommt auf einen abseits gelegenen Bergbauernhof in den Schweizer Bergen, auf dem Geena (Corinna Harfouch) traumatisierte Mädchen betreut. Anna, so wird in Rückblenden deutlich, hat in Duisburg auf der Straße gelebt und dabei ihre beste Freundin verloren. Sebastian Kutzli beobachtet in seinem Debüt genau die Rituale und Kämpfe unter den drei Mädchen und ihren beiden Betreuerinnen. Kutzli packt viel in seinen Film, manchmal zu viel, aber ihm gelang eine interessante Mischung aus Jugendfilm, Thriller und Bergdrama – mit einem immer beeindruckenden Alpenpanorama im Hintergrund. 

D/CH 2012. Regie: Sebastian Kutzli. Mit: Corinna Harfouch, Anke Retzlaff, Sara Fazilat, Jella Haase, Christoph Gaugler. Länge: 90 Minuten. FSK: ab 12 Jahre, ff. FBW: wertvoll.

Warm Bodies (USA 2013)

Mit "50/50" inszenierte Jonathan Levine im vorletzten Jahr ein bewegendes Drama über Freundschaft im Angesicht des Krebstodes. Sein aktueller Film "Warm Bodies" ist eine Hommage an William Shakespeare: Die Balkonszene aus Romeo und Julia komplettiert ein Endzeit-Inferno, in dem sich Zombies und wenige Menschen zwischen dicken Stahlmauern bekriegen. Für die Menschen sieht es dabei gar nicht gut aus. Bis der Zombie R (Nicholas Hoult) ein menschliches Geschöpf erblickt, das es sich lohnt, vor dem ‚Hunger’ zu retten: die hübsche Julie (Teresa Palmer) mit dem "warmen Körper". Keimzelle des romantischen Zombie-Action-Dramas war eine Online-Kurzgeschichte, die sich irgendwann zum Roman auswuchs.

USA 2013. Regie, Buch: Jonathan Levine (nach einem Roman von Isaac Marion). Mit: Nicholas Hoult, Teresa Palmer, John Malkovich. Länge: 97 Minuten. FSK: ab 12 Jahre, ff.