Beim Umgang mit natürlichen Ressourcen und Lebensmitteln sei national und international Verantwortung gefragt, sagte Aigner: "Armut und Hunger auf der einen Seite, Überfluss und Wegwerfgesellschaft auf der anderen Seite - damit dürfen wir uns nicht abfinden." Die Kirchen seien wichtige Partner im Kampf gegen den Hunger.
Mit Blick auf die zunehmende Nutzung landwirtschaftlicher Produkte als Bioenergie erklärte Prälat Felmberg, der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesregierung und der Europäischen Union: "Die Sicherung der Ernährung muss immer Vorrang haben. Biokraftstoffe dürfen nicht auf Kosten von Nahrungsmitteln produziert werden." Prälat Jüsten, der Leiter des Kommissariats der katholischen Deutschen Bischöfe, sagte, das Recht auf Nahrung sei immer noch eines der am meisten verletzten Menschenrechte und müsse im Kampf gegen den Hunger oberste Priorität haben.
Zur Fastenzeit riefen Aigner und die Kirchenvertreter auch dazu auf, Nahrungsmittel mehr wertzuschätzen: "Lebensmittel, die wir achtlos wegwerfen, fehlen auf dem Weltmarkt, verknappen das Angebot und führen zu weiter steigenden Preisen." Allein in Deutschland landeten nach aktuellen Berechnungen jedes Jahr mehr als elf Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll.
Die Kirchenvertreter und das Landwirtschaftsministerium hatten sich zuvor in einem mehrmonatigen Dialogprozess mit den wichtigsten Handlungsfeldern im Kampf gegen den Hunger beschäftigt. Sie fordern unter anderem einen besseren Zugang zu Nahrungsmitteln, Land, Wasser und Saatgut sowie mehr Rechtssicherheit vor allem für die Menschen in Entwicklungsländern.