Das Buch spielt am Anfang des 20. Jahrhunderts im jüdisch-christlichen Milieu Galiziens im heutigen Polen und der Ukraine. Die Autorin schildert darin die Trauer und das Auseinanderdriften von Eheleuten nach dem plötzlichen Tod eines Säuglings. Mit einem literarischen Kunstgriff erwecke sie ihre namenlose Hauptperson wieder zum Leben und skizziere, wie sich das Geschick der Familie hätten entwickeln können. Die ein Jahrhundert umspannende Konstruktion gelinge, "weil Erpenbeck über eine wunderbare Sprache verfügt", hieß es.
Erpenbecks Werke gibt es in 18 Sprachen
Die in Ost-Berlin geborene Erpenbeck lernte Buchbinderin und studierte Theaterwissenschaften. Neben Erzählungen und Romanen habe sie auch zwei Theaterstücke geschrieben, hieß es. Ihre Prosa wurde den Angaben zufolge bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der "LiteraTour Nord". Erpenbecks Werke wurden in 18 Sprachen übersetzt.
Der Evangelische Buchpreis wird nach eigenen Angaben seit 1979 in unterschiedlichen Sparten verliehen. Die prämierten Werke sollen dazu anregen, über das menschliche Miteinander und das Leben mit Gott nachzudenken. Für den Buchpreis 2013 hatten Leserinnen und Leser 120 Titel vorschlagen, unter denen eine Fachjury die Auswahl traf. Weitere 14 Titel nahmen sie in eine Empfehlungsliste auf. Der Verband Evangelisches Literaturportal ist ein Dienstleister für den Dachverband der etwa tausend evangelischen Büchereien in Deutschland.