Auch der rheinische Präses Nikolaus Schneider und Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck machten sich bei der Veranstaltung für "eine sozialverträgliche Umsetzung" der Energiewende stark. Schneider warf den Energie-Konzernen vor, sie wollten "auf Kosten derer, die auf Strom angewiesen sind, weiter unbegrenzt wachsen". Die Unternehmen würden dabei "die mit dem Versorgungsauftrag verbundenen sozialen Verpflichtungen ignorieren", kritisierte der Präses, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) ist.
Ruhrbischof Overbeck mahnte an, bei der Ausgestaltung der Energiewende die Interessen der Beteiligten in Einklang zu bringen. Dazu zählten die Arbeitsplätze schaffenden Unternehmen, der Konsument sowie die zukünftigen Generationen, die das gleiche Recht auf intakten Lebensraum hätten.
Mit dem Sozialpolitischen Aschermittwoch wollen die Evangelische Kirche im Rheinland und das Ruhrbistum seit 1998 einen "Kontrapunkt zum Politspektakel der Parteien" am Aschermittwoch setzen. Ausgehend von ihrem 1997 veröffentlichten gemeinsamen Sozialwort treten die beiden großen Kirchen an diesem Tag in einem liturgischen Rahmen öffentlich für Solidarität und Gerechtigkeit in der Gesellschaft ein.
Sozialpolitischer Aschermittwoch: Gerechte Energiewende gefordert
Sozialpolitischer Aschermittwoch: Gerechte Energiewende gefordert
Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) warnt vor zunehmender Armut infolge der Energiewende. In Deutschland gebe es nach wie vor "zu viele Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und für die schon leichte Verteuerungen im Energiebereich die Existenz gefährden können", sagte Töpfer beim Sozialpolitischen Aschermittwoch der Kirchen im Essener Dom. Der ehemalige Leiter des UN-Umweltprogramms plädierte dafür, dass die mit der Energiewende verbundenen Kosten "sozial gerecht bleiben".