Papst-Rücktritt: Reaktionen aus Religion und Politik

Foto: epd-bild/Romano Siciliani
Papst Benedikt XVI. beim Ostersegen.
Papst-Rücktritt: Reaktionen aus Religion und Politik
Politiker und religiöse Oberhäupter zollen der Rücktrittsankündigung Papst Benedikts XVI. Respekt und würdigen seine Amtszeit.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Papst Benedikt XVI. für seine Rücktrittsentscheidung "allerhöchsten Respekt" gezollt. Die Regierungschefin dankte dem Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag für sein Wirken. Unvergessen bleibe für sie die Rede des aus Deutschland stammenden Papstes im Bundestag bei seinem Deutschlandbesuch im Jahr 2011. "Die Worte des Papstes werden mich noch lange begleiten", sagte Merkel in Berlin.

Merkel hob zudem die Bescheidenheit Benedikts hervor, der sich bei Amtsantritt selbst als "einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn" beschrieben hatte. Benedikt XVI. habe immer gewusst, dass Kirche nur im Dialog mit der Welt funktionieren könne "und er hat diesen Dialog geführt". Dabei verwies die Kanzlerin auf das Gespräch zwischen katholischer und orthodoxer Kirche. Auch Juden und Muslimen habe Benedikt die Hand gereicht.

Bundespräsident Joachim Gauck hat seine Achtung für den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. ausgedrückt. Für solch einen "historisch höchst seltenen Beschluss sind großer Mut und Selbstreflektion nötig", sagte das Staatsoberhaupt am Montag in Berlin: "Beides findet meinen außerordentlichen Respekt."

Gauck, der kürzlich den Papst im Vatikan getroffen hatte, würdigte Benedikts "Weisheit und seine menschliche Bescheidenheit". Das Motto "Deus caritas est" (Gott ist Liebe) sei Benedikts feste Überzeugung gewesen. Das habe ihn zu einem glaubwürdigen Zeugen dieses Ausspruches gemacht, sagte der evangelische Theologe Gauck. Zudem habe Benedikt aufgrund seiner Herkunft eine besondere Bedeutung für die Deutschen gehabt. Der Bundespräsident würdigte Benedikts Vermögen, Menschen zu erreichen. Viele Menschen, darunter nicht nur Katholiken, hätten durch ihn Orientierung und Ermutigung zum Glauben gefunden. Er wünsche dem Papst einen erfüllten und gesegnten Lebensabend, sagte Gauck.

Bischof Friedrich Weber zum Rücktritt von Benedikt XVI.

 

Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat Papst Benedikt XVI. als "Stimme des Friedens und der Versöhnung" gewürdigt. Als diese sei er in wichtigen Konflikten auf der Welt vernehmbar gewesen, erklärte Steinbrück nach der Rücktrittsankündigung des Papstes am Montag. Er habe die Entscheidung "mit großem Respekt zur Kenntnis genommen, denn sie beweist menschliches Maß", ergänzte Steinbrück.

"Benedikt XVI. hat die Bürde seines Alters gespürt und eine souveräne Entscheidung getroffen", sagte der SPD-Kanzlerkandidat. Steinbrück, der selbst Mitglied der evangelischen Kirche ist, lobte Benedikt als "profilierten Pontifex", der seine Kirche engagiert geführt habe und dabei auch kritischen Diskussionen nicht aus dem Weg gegangen sei.

Die Grünen hoffen nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. auf eine Öffnung der katholischen Kirche. Es sei sehr zu hoffen, dass ungefähr ein halbes Jahrhundert nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) mit dem nächsten Papst eine Öffnung der katholischen Kirche eintrete, erklärte Katrin Göring-Eckardt, Spitzenkandidatin der Grünen zur Bundestagswahl, am Montag in Berlin. Gleichzeitig hätten die Grünen die Nachricht vom vorgesehen Rücktritt von Papst Benedikt mit Respekt zur Kenntnis genommen und wünschten ihm gute Besserung und einen stabilen Gesundheitszustand in der nächsten Zeit.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat seinen Respekt für den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. ausgedrückt. Er erinnerte an das Treffen mit Vertretern der evangelischen Kirche während seines Deutschlandbesuchs 2011. "Sein Besuch im evangelischen Augustinerkloster in Erfurt war ein historisches Zeichen ökumenischer Verbundenheit", sagte der Protestant Friedrich.

Der Rücktritt von Benedikt XVI. hat auch eine menschliche Dimension, sagt Landesbischof Friedrich Weber.

 

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bedauert den angekündigten Rücktritt des Papstes. "Mit seiner charismatischen Ausstrahlung und seinem unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Kirche hat der Papst aus Bayern die Menschen in aller Welt begeistert", erklärte Seehofer. Durch seine tief gegründete Theologie habe er die katholische Kirche in den letzten Jahrzehnten maßgeblich geprägt: "Wir sind stolz auf das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. Deutschland und Bayern haben ihm unendlich viel zu verdanken."

Der FDP-Vorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hat den Rückzug des Papstes bedauert. "Gleichwohl sind die Gründe nachvollziehbar", erklärte Rösler am Montag. "Papst Benedikt XVI. geht in Würde, zu Recht verneigt sich die Welt mit Respekt vor ihm", sagte der Parteichef, der Mitglied der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ist. Benedikt habe sich unermüdlich für die katholische Kirche, die christlichen Werte und den Dialog zwischen den Religionen eingesetzt, so Rösler.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat den angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. als "große menschliche und religiöse Geste" gewürdigt. Die deutschen Bischöfe seien "erfüllt von großem Respekt und von Bewunderung für seine Entscheidung", erklärte der Freiburger Erzbischof am Montag. Die Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz seien Benedikt zutiefst dankbar für sein Wirken und sein unermüdliches Engagement.

"Die Nachricht vom Rücktritt unseres Heiligen Vaters bewegt mich zutiefst", fügte Zollitsch hinzu: "Er wird uns fehlen. Aber es wird viel von ihm bleiben, denn Theologie und Kirche hat er nachhaltig geprägt, als Brückenbauer, als Hirte seiner Herde, als Wissenschaftler und Lehrer". Benedikt gebe aller Welt ein leuchtendes Beispiel wirklichen "Verantwortungsbewusstseins und lebendiger Liebe zur Kirche". Zollitsch: "In der Stunde, in der seine Kräfte zu gering werden, um der Kirche den erforderlichen Dienst zu erweisen, legt er dieses Amt zurück in Gottes Entscheiden."

Was erhofft sich Bischof Friedrich Weber, Catholica-Beauftrakter der VELKD, von einem neuen Papst für die Ökumene?

 

Der Mainzer Bischof Karl Lehmann hat großes Verständnis für den angekündigten Rücktritt von Benedikt XVI. gezeigt. "Wer den deutschen Papst in den letzten Monaten sehen konnte, spürte, wie sehr seine physischen Kräfte abnehmen", erklärte der selbst gesundheitlich angeschlagene Kardinal am Montag in Mainz.

Benedikt habe aber nicht nur an seiner abnehmenden gesundheitlichen Kraft, sondern auch an vielen Fehlern in der Kirche von heute gelitten, fügte Lehmann hinzu. Dabei nannte er unter anderem den Missbrauchsskandal und "die Verführbarkeit so vieler Mitglieder der Kirche". Lehmann betonte, Benedikt habe auch durch den Mut zu diesem Rücktritt "das Verständnis kirchlicher Ämter und besonders des Papsttums vertieft und erneuert". Dies sei vielleicht ein besonders wichtiges Geschenk für die Zukunft des christlichen Glaubens und der Ökumene. "Benedikt XVI. wird als großer Lehrer des Glaubens in die Geschichte des Papsttums eingehen", zeigte sich der Kardinal überzeugt.

In Israel hat Oberrabbiner Jona Metzger dem scheidenden Papst für seinen Einsatz gegen den Antisemitismus gedankt. Die Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan seien "so gut wie nie zuvor", erklärte Metzger am Montag, nachdem der Papst seinen Rücktritt zum Ende des Monats angekündigt hatte. Er wünsche Benedikt XVI. "Gesundheit und ein langes Leben".

Der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. erfüllt den Münchner Kardinal Reinhard Marx mit "tiefem Bedauern, aber auch mit großem Respekt". Benedikt XVI. habe die Weltkirche acht Jahre lang mit höchstem Einsatz geführt und entscheidend mit seiner klaren Theologie geprägt, sagte Marx am Montag in München: "Wir als seine bayerische Heimatdiözese fühlen uns ihm als Priester und vormaligem Erzbischof des Erzbistums München und Freising auch in dieser Stunde eng verbunden."

Marx blicke auf viele wertvolle Begegnungen mit dem Papst zurück: "Ich erinnere hier gerne an seinen Besuch in Bayern im Jahr 2006, an den Deutschlandbesuch 2011 oder an die Pilgerreisen unserer Erzdiözese nach Rom, beispielsweise im vergangenen Sommer zur Feier seines 85. Geburtstags."

Landesbischof Ralf Meister über mögliche Folgen des Papstrücktrittes für die Ökumene.

 

Der Würzburger Bischof Friedhelm Hoffmann reagierte "sehr, sehr überrascht" auf die Bekanntgabe des Rücktritts. Die Entscheidung des Papstes wertete er als "mutigen Schritt", den der Papst aus großer Verantwortung heraus tue, sagte Hofmann: "Ich kann das nur respektieren."

Der Kirchenkritiker Gotthold Hasenhüttl hat sich für eine grundlegende Reform des Papstamtes ausgesprochen. Papst sollte man nur noch für fünf Jahre mit der Möglichkeit auf eine Wiederwahl werden, sagte der Saarbrücker Theologieprofessor und frühere katholische Priester der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). Den angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. bezeichnete er als "große Geste, die ich nur positiv unterstreichen kann". Hasenhüttl hatte 2003 am Rande des 1. Ökumenischen Kirchentags in Berlin gegen geltendes katholisches Kirchenrecht evangelische Christen zum Abendmahl eingeladen und war in der Folge als Priester suspendiert worden. Im November 2010 trat er aus der katholischen Kirche aus, die er als "starre, fundamentalistisch orientierte Institution" kritisierte.

Nach der Rücktrittsankündigung des Papstes hat der Zentralrat der Juden in Deutschland die Bemühungen Benedikts um das jüdisch-christliche Verhältnis gewürdigt. Benedikt XVI. habe den Kurs der Annäherung und Freundschaft seines Vorgängers beherzt fortgesetzt, erklärte Zentralratspräsident Dieter Graumann am Montag. "Die Versöhnung mit dem Judentum war Papst Benedikt XVI. ein ganz persönliches Anliegen." Er hoffe, dass Benedikts Nachfolger diesen Kurs fortsetze.

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat Papst Benedikt XVI. für dessen Rücktrittsankündigung am Montag seine Hochachtung ausgesprochen. Eine solche Entscheidung verdiene, wenn man sie selbst treffe, "weil man sich seinen Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlt", großen Respekt, sagte Schuster dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Würzburg. Er hoffe, dass das "unter Papst Benedikt XVI. gute Verhältnis zu den jüdischen Gemeinden" auch unter dessen Nachfolger bestehen bleibe, sagte Schuster, der auch Präsident der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern ist.

Landesbischof Ralf Meister zum Rücktritt von Benedikt XVI.

 

Auch die frühere Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch würdigte den 85 Jahre alten Benedikt XVI. Sie bedaure den Rücktritt des aus Bayern stammenden Joseph Ratzinger zutiefst. Für diesen "sehr verantwortungsbewussten, im tiefen Glauben gefassten Schritt" verdiene der Papst aber "absoluten Respekt". In der westlichen Welt verliere Religion immer mehr an Bedeutung, Benedikt XVI. sei daher eine "wichtige Figur" gewesen. Es sei etwas Besonderes, einen deutschen Papst zu haben, sagte Knobloch, die auch Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist.

Die russisch-orthodoxe Kirche erwartet nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. keine Änderungen im Verhältnis zwischen orthodoxer und katholischer Kirche. Wie die Agentur Interfax am Montag meldete, lobte das Moskauer Patriarchat die "positive Dynamik" zwischen den beiden Konfessionen. Unter dem neuen Papst werde sich diese genauso entwickeln wie unter dem alten, sagte der Sekretär der Abteilung für interkonfessionelle Beziehungen, Erzpriester Dmitri Sisonenko. Auch Benedikt sei mit Blick auf die Orthodoxen seinem Vorgänger Johannes Paul II. gefolgt, fügte er hinzu. Dies sei die "allgemeine Tradition der katholischen Kirche."

Der Rücktritt des aus Bayern stammenden Papstes bedeutet aus Sicht des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) eine Zäsur für die katholische Kirche in Deutschland. "Der Schritt ist überraschend und ein tiefer Einschnitt für uns alle", erklärte ZdK-Präsident Alois Glück am Montag in Bonn: "Wir danken Papst Benedikt für seinen großen Dienst und für sein Beispiel als Diener des Glaubens und der Kirche." Glück warnte zugleich vor verfrühten Nachfolgedebatten.

Nach der Rücktrittsankündigung des Papstes hat der Weltkirchenrat Benedikts "Liebe und Verbundenheit" mit der ökumenischen Bewegung herausgestrichen. Generalsekretär Olav Fykse Tveit hob am Montag insbesondere hervor, dass der scheidende Pontifex als Theologieprofessor in den 60er und 70er Jahren in der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Weltkirchenrates gewirkt hatte.

###mehr-artikel###

Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) hat den angekündigten Rücktritt des Papstes als "verantwortungsvollen" Schritt gewürdigt. "Benedikt ist körperlich offensichtlich nicht mehr in der Lage seinen enormen Aufgaben gerecht zu werden", sagte KEK-Generalsekretär Guy Liagre dem epd am Montag in Genf. "Seine Entscheidung verdient tiefen Respekt." Die Nachricht über die Abdankung Benedikts XVI. zum 28. Februar habe ihn gleichwohl sehr überrascht. Liagre sagte weiter, das Pontifikat Benedikts sei geprägt von Standfestigkeit und Dialogbereitschaft. "Wir werden Benedikt in Erinnerung behalten als einen engagierten Verteidiger der römisch-katholischen Belange aber auch als einen offenen Papst." Der belgische Protestant Liagre erinnerte an den Dialog Benedikts mit den Orthodoxen. Der Konferenz Europäischer Kirchen gehören protestantische, orthodoxe und altkatholische Kirchen an. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied.

Nach dem angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. haben Vertreter der anglikanischen Kirche dessen Arbeit gewürdigt. Das Oberhaupt der Anglikaner, Justin Welby, erklärte am Montag in London, er sei schweren Herzens aber habe vollstes Verständnis dafür, dass Benedikt "die Belastung des Amtes als Bischof von Rom" niederlege, ein Amt, das er mit großer Würde, Einsicht und Mut ausgefüllt habe.

In seinen Lehren und Schriften habe der Papst eine bemerkenswerte und kreative theologische Denkweise für die Tagesfragen gezeigt, sagte Welby, der Erzbischof von Canterbury: "Wir, die zu einer anderen christlichen Familie gehören, schließen uns unseren römisch-katholischen Brüdern und Schwestern an und danken Gott für die Inspiration und Herausforderung durch den Dienst Papst Benedikts."

Der katholische Moraltheologe Eberhard Schockenhoff wertet den angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. als große Überraschung. Mit dem anstehenden Papstwechsel bestehe aber die Chance, dass es in einem neuen Pontifikat zu einer Neuausrichtung der gegenwärtigen Situation in der Welt komme und sich die katholische Kirche mutiger den Herausforderungen der Zeit stelle, sagte Schockenhoff am Montag dem epd.

Nach der Rücktrittsankündigung des Papstes hat der Lutherische Weltbund (LWB) das Bemühen Benedikts um einen katholischen Beitrag zum Reformationsjubiläum 2017 gewürdigt. Zur Vorbereitung des Jubiläums habe Benedikt XVI. eng mit dem Weltbund kooperiert, sagte LWB-Präsident Bischof Munib Younan am Montag in Jerusalem dem epd. So habe er sich für das Entstehen eines gemeinsamen Dokumentes von LWB und Vatikan zur Geschichte der Reformation eingesetzt.

Der Deutsche Caritasverband hat das Wirken von Papst Benedikt XVI. gewürdigt. Dessen Entscheidung, Ende Februar von seinem Amt zurückzutreten, verdiene höchsten Respekt, sagte Caritas-Präsident Peter Neher am Montag in Berlin. Das Kirchenoberhaupt habe die Menschen mit seinem tiefen Glauben, seiner großen geistigen Kraft und seiner Liebe zu den Menschen stets tief berührt. Die Entscheidung zum Rücktritt zeige die "Wahrhaftigkeit und Größe seiner Person".

Der nächste Papst muss nach Ansicht des Ökumene-Experten und Religionsphilosophen Hans Küng (84) die Kirche "aus ihrer vielschichtigen Krise herausführen". Allerdings werde es "schwierig sein, in dem aufgrund der fatalen Personalpolitik der beiden letzten Päpste höchst konservativen Kardinalskollegium eine Person zu finden", die diese Aufgabe lösen könne, erklärte der katholische Theologe auf Anfrage am Montag in Tübingen.

Zugleich zollte der gebürtige Schweizer Küng Papst Benedikt XVI. für seinen geplanten Rückzug Anerkennung. Der Rücktritt sei "legitim, aus vielen Gründen verständlich und verdient Respekt", erklärte Küng. "Zu hoffen ist aber, dass Ratzinger nicht Einfluss auf die Wahl seines Nachfolgers nimmt", fügte er hinzu.

In Polen ist der angekündigte Rücktritt von Papst Benedikt XVI. mit Bedauern aufgenommen worden. Der Warschauer Erzbischof Kazmierz Nycz würdigte den scheidenden Papst als "wichtigen Nachfolger" des aus Polen stammenden Papstes Johannes Paul II. (1920-2005). Für die Bischofskonferenz der katholischen Kirche in Polen komme die Entscheidung aus dem Vatikan überraschend, so Kardinal Nycz am Montag auf einer Pressekonferenz in Warschau.