Ihr Einsatz für Kranke, Behinderte und sozial Schwache sei ein Ausdruck der christlichen Brüderlichkeit, sagte der Papst am Samstag in Rom bei den Feiern zum 900. Jubiläum der päpstlichen Anerkennung der Malteserordens.
Das Kirchenoberhaupt rief die Ordensmitglieder auf, an ihrer Verbindung von karitativer Arbeit und tiefer Religiosität festzuhalten. Er erinnerte daran, dass die Malteser in den ersten Jahrhunderten nach ihrer Gründung vor allem Pilgern in Jerusalem geholfen hätten und damit "leuchtende Seiten christlicher Barmherzigkeit" gezeigt hätten.
Als internationales souveränes Völkerrechtssubjekt anerkannt
Rund 4.000 Malteser hatten seit Donnerstag in Rom 900 Jahre seit der Anerkennung ihres Ordens begangen. Vor der Begegnung mit dem Papst feierten sie am Samstag gemeinsam mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone im Petersdom eine Messe. Aus Deutschland reisten 160 Teilnehmer zu den Vorträgen und Gottesdiensten in Rom an.
Italienische Kaufleute gründeten den Orden im 11. Jahrhundert in Jerusalem als Bruderschaft, die Pilgern am Hospital zum Heiligen Johannes Schutz und Unterstützung gewährte. 1113 befreite Papst Paschalis II. den Orden von der Zehntpflicht und unterstellte die ersten europäischen Niederlassungen dem als Gründer der Gemeinschaft verehrten Meister Gerhard.
Im 16. Jahrhundert spaltete sich im Zuge der Reformation der ursprünglich nach dem Jerusalemer Hospital genannte Orden in die protestantischen Johanniter und einen katholischen Zweig. Mit der Ansiedlung auf der Insel Malta wechselte der katholische Orden seinen Namen in Malteser. Heute ist er im Unterschied zum Johanniterorden international als souveränes, nichtstaatliches Völkerrechtssubjekt anerkannt.