Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben (USA 2013)
Seit 1988 war Bruce Willis als New Yorker Brachial-Cop John McClane in vier "Stirb langsam"-Filmen zu sehen. Im aktuellen fünften Teil verschlägt es den Polizisten nach Moskau, auf fremdes Terrain also. Und mit seinem Sohn Jack (Jai Courtney) wird ihm ein vorerst widerwilliger Kumpel an die Seite gestellt. Das Russland des Films erinnert an das des Kalten Kriegs und des Super-GAUs von Tschernobyl. Und auch die Action wirkt ein wenig altmodisch: krachend, unübersichtlich, unelegant. Die Vater-Sohn-Beziehung immerhin verleiht dem Film einen etwas feinfühligeren Touch und überraschende Wendungen.
USA 2013. Regie: John Moore. Mit: Bruce Willis, Sebstian Koch, Mary Elizabeth Winstead, Jai Courtney. Länge: 120 Min. FSK: ab 16 Jahre, ff.
Ende der Schonzeit (D/IL 2012)
Im Jahr 1942 ist die Nazi-Ideologie fest etabliert im Schwarzwald, wo sich der Bauernhof des kinderlosen Paares Fritz (Hans-Joachim Wagner) und Emma (Brigitte Hobmeier) befindet. Aber als Fritz den Juden Albert (Christian Friedel) auf der Flucht aufgabelt, gewähren die beiden dem Jungen Schutz. Nicht nur eine helfende Hand am Hof hatte gefehlt, der Bauer fasst einen weiteren Plan: Weil er keine Kinder zeugen kann, soll der jüngere ‚Stier’ an die Arbeit. Es entsteht ein eigenartiges Beziehungsdreieck. Auf die sonst so dominanten Bilder des Nationalsozialismus im Film verzichtet Regisseurin Franziska Schlotterer - sie schreibt mit ihrem Spielfilmdebüt gewissermaßen eine Geschichte jenseits der Front.
D/IL 2012. Regie, Buch: Franziska Schlotterer. Mit: Brigitte Hobmeier, Hans-Joachim Wagner, Christian Friedel, Rami Heuberger. Länge: 98 Minuten.
Quellen des Lebens (D 2013)
Im Leben der Familie Freytag spiegelt sich die Zeitgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Kriegsheimkehrer Erich (Jürgen Vogel) wird nicht allzu freudig zu Hause empfangen, seine Gartenzwergfabrik jedoch boomt bald als Folge des deutschen Wirtschaftswunders. Sohn Klaus (Moritz Bleibtreu) träumt trotz mangelnden Talents von der großen Schriftstellerei, seine Frau Gisela startet erfolgreich durch und lässt dafür den gemeinsamen Sohn Robert sitzen. Dieser wiederum wächst bei den Großeltern auf und leidet unter den Freiheiten, die sich die 68er-Generation nimmt. Oskar Roehler ("Elementarteilchen") hat seinen autobiografischen Roman "Herkunft" verfilmt und entwirft ein Bild deutscher Geschichte entlang einer generationenübergreifenden Familienerzählung.
D 2013. Regie, Buch: Oskar Roehler. Mit: Moritz Bleibtreu, Erika Marozsán, Jürgen Vogel, Kostja Ullmann, Sonja Kirchberger, Lisa Smit, Meret Becker, Lavinia Wilson. Länge: 174 Minuten. FSK: ab 12 Jahre, ff.
Celeste & Jesse (USA 2012)
Wunderbar frische Töne schlägt diese Romantik-Komödie an. "Celeste & Jesse", großartig besetzt mit der verrückt-überschwänglichen Rashida Jones – die auch das Drehbuch schrieb –, erzeugt eine erstaunliche dramaturgische Dynamik aus Standardsituationen. Die beiden jugendlichen Hauptfiguren, Celeste und Jesse, haben unglaublichen Spaß miteinander und pflegen eine Beziehung in sympathischer Offenheit. Trotzdem beschließen sie, dass eine Trennung besser wäre. Der Film entwirft ein komplexes Beziehungsgeflecht und enthält lauter kleine Wahrheiten vom Suchen und Finden, Verlieren und Wiederfinden der Liebe heute.
USA 2012. Regie: Lee Toland Krieger. Mit: Rashida Jones, Andy Samberg, Emma Roberts, Elijah Wood. Länge: 95 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung, ff.