"Ein Teil des Geldes hat den Islamisten ermöglicht, Waffen zu kaufen", sagte die ehemalige US-Botschafterin in Mali, Vicky Huddleston, in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit dem französischen Sender i>TELE.
Frankreich habe das Geld über Mittelsmänner gezahlt, die jeweils einen Anteil erhalten hätten. Ein großer Teil der Summe sei jedoch am Ende an die extremistische Gruppe "Al-Kaida im islamischen Maghreb" geflossen, die sich zu der Geiselnahme bekannt hatte. Der frühere französische Innenminister Claude Guéant dementierte unterdessen auf i>TELE, dass ein Lösegeld gezahlt worden sei.
Die islamistische Gruppe hatte 2010 fünf Franzosen und zwei Afrikaner an einer Uranmine in Malis Nachbarland Niger entführt, die den wertvollen Rohstoff für französische Atomkraftwerke liefert. Die einzige Frau unter den Geiseln und die beiden Afrikaner wurden bald wieder freigelassen. Später kam es in Mali zu weiteren Geiselnahmen. Derzeit befinden sich noch sieben Franzosen in der Hand der Islamisten. Es wird vermutet, dass die Geiseln in die Bergregion im Norden des westafrikanschen Landes verschleppt wurden, nahe der algerischen Grenze.
Die französische Armee ist mittlerweile in diese Region vorgedrungen. Seit mehreren Tagen greife die Luftwaffe Stützpunkte der Islamisten etwa 200 Kilometer nördlich der malischen Stadt Kidal an, sagte Armeesprecher Thierry Burkhard. In Frankreich wird vermutet, dass die Armee versuchen wird, die Geiseln zu befreien. Wegen der riskanten Sicherheitslage hat der französische Atomkonzern AREVA die Eröffnung einer dritten Uranmine im Niger bereits um mehrere Jahre verschoben. Frankreich bezieht aus dem Land etwa ein Drittels des Urans, das für den Betrieb der 58 Atomkraftwerke gebraucht wird.