Insgesamt wandten sich 313 betroffene Frauen an die Experten in Berlin, wie die Organisation am Dienstag mitteilte. 2011 waren es 262 Fälle. 2012 suchten 130 Frauen Unterstützung wegen Gewalt, 118 wegen drohender oder vollzogener Zwangsheirat. In den restlichen Fällen ging es um Verschleppung ins Ausland oder um die Jungfräulichkeit der Frau.
Terre des femmes veröffentlichte die Zahlen anlässlich des achten Todestags der Deutsch-Türkin Hatun Sürücu an diesem Donnerstag. Am 7. Februar 2005 wurde die damals 23-jährige von ihrem Bruder erschossen, weil ihre strenggläubige muslimische Familie mit ihrem modernen Lebensstil nicht einverstanden war.
Zum Gedenken sind für Donnerstag mehrere Veranstaltungen in Berlin geplant. Terre des femmes-Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle sprach sich für die Umbenennung einer Straße nach Hatun Sürücu aus, um der jungen Frau und anderen Opfern von "Ehrenmorden" zu gedenken.