"Ein Ende des Dramas dieser Menschen ist nicht in Sicht", erklärte der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen für den Tschad, Thomas Gurtner, am Dienstag in Genf. Viele Darfur-Flüchtlinge lebten schon seit Jahren im Tschad unter armseligen Bedingungen.
Die weiter angespannte Sicherheitslage in großen Teilen Darfurs erlaube keine Rückkehr der knapp 300.000 Männer, Frauen und Kinder in ihre Heimat, sagte er. Trotz Waffenstillstandsvereinbarungen der sudanesischen Regierung mit Rebellen und der Stationierung einer internationalen Friedenstruppe flackerten in Darfur immer wieder Kämpfe auf. Zudem trieben Banditen ihr Unwesen.
Bitterarmer Tschad kann nicht helfen
Im unwirtlichen Osten des Tschad habe das Flüchtlingshilfswerk UNHCR behelfsmäßige Unterkünfte für die Darfur-Flüchtlinge bereitgestellt, erklärte der Nothilfekoordinator. Das Welternährungsprogramm liefere Lebensmittelrationen. Die Regierung des bitterarmen Tschad sei nicht in der Lage, den Geflohenen beizustehen. Der Tschad gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.
In Darfur im Westen des Sudan begann 2003 ein Bürgerkrieg zwischen Rebellengruppen, der Armee und regierungstreuen Milizen. Nach Schätzungen kamen rund 300.000 Menschen ums Leben. 2,7 Millionen Bewohner flohen, viele kamen im Nachbarland Tschad unter. Die Afrikanische Union und die UN entsandten eine Friedenstruppe.