Europas Fußball vor der Krise

Europas Fußball vor der Krise
Während auf der anderen Seite des Globus gerade noch alle im Superbowl-Freudentaumel sind, brauen sich über der europäischen Sportwelt dunkle Wolken zusammen. Vielleicht die dunkelsten seit langem. Die Ehrlichkeit im Sport steht zur Debatte.

Der europäische Fußball steht vor seiner schwersten Krise, denn die europäische Polizeibehörde Europol hat Beweise für Manipulation von internationalen Topspielen gefunden. Nach eigenen Angaben haben sie mehr als 380 verdächtige Spiele zwischen 2008 und 2011 ermittelt, darunter Partien der WM- und der EM-Qualifikation sowie zwei Champions-League-Begegnungen.

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Europol-Chef Rob Wainwright sagte auf einer Pressekonferenz heute Morgen, dass man die bisher größte Untersuchung zu Spielmanipulationen in Europa durchgeführt habe und bezeichnete die Ergebnisse als "großes Problem für die Integrität des europäischen Fußballs".

Die insgesamt 18 Monate dauernden Ermittlungen von Europol beschränkten sich zunächst auf Deutschland, Finnland und Ungarn, bevor die Untersuchungen auf Slowenien und Österreich ausgeweitet wurden. Am Ende ermittelte Europol in knapp 700 Spielen in 30 Ländern weltweit. Dabei wurden 13 000 Emails ausgewertet, 80 Durchsuchungsbefehle ausgeführt, 425 Verdächtige identifiziert und 50 Personen verhaftet. Momentan wird in einigen Fällen bereits strafrechtlich ermittelt.

Ein asiatisches Syndikat soll die Spiele manipuliert haben

Hinter dem Wettskandal soll Europol zufolge ein asiatisches Verbrechersyndikat stecken, das auch in Europa aktiv sei. "Für uns steht fest, dass es sich um den größten Fall aller Zeiten in diesem Bereich handelt. Das ist ein trauriger Tag für den europäischen Fußball", sagte Wainwright.

Laut einem Bericht der BBC hätten die Betrüger allein in Deutschland bei den Spielmanipulationen rund acht Millionen Euro verdient. Dabei seien Schmiergelder im Wert von 2 Millionen Euro geflossen. Noch hat Europol zu anderen Ländern keine Angaben gemacht.

Europol hat als europäische Polizeibehörde ihren Sitz in Den Haag. Sie koordiniert die Arbeit der nationalen Polizeibehörden Europas im Bereich der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität (OK) und fördert den Informationsaustausch zwischen den nationalen Polizeibehörden.