Das Thema werde auf die Tagesordnung der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz gesetzt, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Frühjahrs-Vollversammlung der 66 Mitglieder der Bischofskonferenz findet vom 18. bis 21. Februar in Trier statt.
In der vergangenen Woche hatte der Kölner Kardinal Joachim Meisner mit Hinweis auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse überraschend seine Haltung zur "Pille danach" korrigiert. Der Erzbischof sagte, es sei vertretbar, wenn nach einer Vergewaltigung ein Präparat verwendet werde, das eine Befruchtung verhindere. Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke begrüßte die Meisner-Äußerung als Klarstellung. Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki sagte am Wochenende, wenn es neue wissenschaftliche Erkenntnisse gebe, sei eine Auseinandersetzung damit "notwendig und wichtig".
Hintergrund der Debatte ist der Fall einer vergewaltigten Frau in Köln, die im Dezember 2012 von zwei katholischen Kliniken abgewiesen worden war. Die Krankenhäuser hatten sich geweigert, die Frau zu untersuchen und mögliche Spuren zu sichern, weil dies auch mit einer Beratung über einen möglichen Schwangerschaftsabbruch sowie dem Verschreiben der "Pille danach" verbunden gewesen wäre. Der Träger der Häuser wie auch das Erzbistum Köln hatten sich nach dem Vorfall entschuldigt.