Die Bundeswehr rekrutiere noch immer minderjährige Freiwillige, sagten Vertreter des "Deutschen Bündnisses Kindersoldaten" am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung des "Schattenberichts Kindersoldaten 2013". Die Vereinten Nationen hätten Deutschland wiederholt aufgefordert, die Altersgrenze auf 18 Jahre anzuheben. Dennoch werbe die Bundeswehr jedes Jahr mit Kampagnen rund 1.000 Freiwillige im Alter von 17 Jahren.
Das Bündnis beklagte zudem, dass ehemalige Kindersoldaten, die nach Deutschland flüchteten, vielfach keinen sicheren Aufenthaltsstatus und keine ausreichende Unterstützung erhielten. Auch bei der Kontrolle und Einschränkung von Waffenexporten bestehe dringender Handlungsbedarf. Weltweit werden den Angaben zufolge mehr als 250.000 Mädchen und Jungen in bewaffneten Konflikten als Kindersoldaten eingesetzt. Sie fungierten als Boten, Spione oder Träger und kämpften vielfach auch selbst mit Waffen.
Jedes Jahr machen am 12. Februar, dem Welttag gegen den Einsatz von Kindersoldaten (Englisch: Red Hand Day), viele Menschen in Deutschland und weltweit mit dem Symbol der roten Hand auf dieses Problem aufmerksam. Im Januar 2014 sollen Vertreter Deutschlands vor dem UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes in Genf zur derzeitigen Umsetzung angehört werden.
Zu diesem Zweck hat das Bündnis, dem auch UNICEF, terre des hommes, die Kindernothilfe, das christliche Hilfswerk "World Vision" und die Organisation "Plan" angehören, den Schattenbericht erstellt. Er soll an den UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes in Genf übergeben werden.