Theologe: Professioneller Journalismus gehört zum kirchlichen Auftrag

Theologe: Professioneller Journalismus gehört zum kirchlichen Auftrag
Ein professionelles Medienangebot gehört für den Publizistik-Dezernenten der Evangelischen Kirche von Westfalen, Albert Henz, zum kirchlichen Verkündigungsauftrag. "Wir haben biblisch und theologisch den Auftrag, unsere Botschaft in alle Welt zu bringen", sagte Henz in einem epd-Gespräch in Bielefeld. Deshalb sei die Kirche verpflichtet, Medien wie Presse, Nachrichtenagentur, Rundfunk oder Online-Dienste zu nutzen.
28.01.2013
epd
Holger Spierig

Wichtig sei dabei die Unabhängigkeit der Medienschaffenden, betonte der Theologe: "Wenn man in der Medienwelt Akzeptanz haben will, dann muss die Unabhängigkeit der journalistischen Arbeit gewährleistet sein." Von Journalisten in kirchennahen Medien erwarte er "einen Qualitätsjournalismus, der sauber recherchiert, der verschiedene Positionen zum Zuge kommen lässt und der der Kirche verbunden ist".

Dass sich die Kirche in gesellschaftliche Diskussionen einmischt, steht für den Theologischen Vizepräsidenten der viertgrößten Landeskirche in Deutschland, der unter anderem für Öffentlichkeitsarbeit und Publizistik zuständig ist, außer Frage. Dabei dürfe sich die Kirche neuen Medien wie sozialen Netzwerken oder dem Kurznachrichtendienst Twitter nicht verweigern. Sie seien ein wesentliches Kommunikationsfeld der jungen Generation. Wer das ignoriere, könne Jugendliche kaum erreichen.

Vom Sportplatz zu den Medien

"Was früher auf dem Sportplatz kommuniziert wurde, machen die Jugendlichen heute über diese Medien", sagte Henz. Dies sei eine Herausforderung für die Kirche, aber auch ihre Repräsentanten und Mitglieder: "Wir müssen schauen, dass Menschen, die christliche Inhalte leben und vertreten, diese auch in sozialen Netzen kommunizieren, wie wir es früher im Gemeindehaus im Jugendraum gemacht haben", sagte der Theologe.