Unter der Internet-Adresse www.rechtesland.de sei ein visualisiertes Verzeichnis von rechtsradikalen Gewalttaten sowie von Immobilien oder Ladenlokalen der Szene geplant, sagte Ulli Jentsch vom antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin (apabiz) dem Evangelischen Pressedienst (epd).
"Eine Karte ermöglicht einen intuitiven Zugang. Wir hoffen, damit eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen", erläuterte Jentsch. Ein vergleichbares Projekt gebe es bislang in Deutschland nicht. Ähnlich wie die Anwendung Google Maps erlaube die Karte das Scrollen auf eine beliebige Region in Deutschland. Markierungen zeigten dann Taten und Strukturen von Neonazis vor Ort an. Über weitere Menüpunkte ließen sich zudem Informationen über Gedenkstätten sowie antifaschistische Initiativen einblenden. "Wir wollen nicht nur darstellen, was Rechte machen, sondern auch, was man dagegen unternehmen kann", sagte Jentsch.
Inhaltlich betreut werde die Seite von Rechercheuren der Organisation. Die für den Aufbau nötige Anschubfinanzierung von 5.000 Euro sei über das sogenannte Crowdfunding, also das Sammeln zahlreicher Kleinspenden im Internet, sichergestellt.
Die Vorsitzende der antirassistischen Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, begrüßte das Projekt. "Rechtesland.de böte eine gute Argumentationshilfe, wenn man mit Leuten redet, die sagen: 'Bei uns gibt es keine Nazis'", sagte Kahane.