An der Feier im voll besetzten Dom St. Petrus nahmen rund 2.000 Gäste aus Kirchen, Politik und Gesellschaft teil. Der 53-jährige Theologie-Professor Voderholzer ist Nachfolger von Gerhard Ludwig Müller, der im vergangenen Jahr Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan wurde.
Die Weihe des neuen Bischofs wurde per Video in drei weitere Regensburger Kirchen übertragen. Gemeinsam mit dem Münchner Kardinal Reinhard Marx hieß Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Voderholzer willkommen. "Ich wünsche Ihnen die Gabe des Menschenfischers", sagte Zollitsch.
Für seine Aufgabe als Bischof wünschte Zollitsch Voderholzer den "Blick des guten Hirten" fürs Ganze und für den Einzelnen. "Die Deutsche Bischofskonferenz freut sich auf ihr Mitwirken", sagte Zollitsch und lobte den hohen theologischen Sachverstand des bisherigen Trierer Dogmatik-Professors, der nun Verantwortung für rund 1,2 Millionen Katholiken im Bistum Regensburg übernimmt.
Als erster Beter und Glaubensbote vorangehen
Kardinal Marx wünschte Voderholzer Zuversicht für sein neues Amt, an das vielfältige Erwartungen gebunden seien. Mit Blick auf aktuelle Herausforderungen sagte Marx, dass die mediale Öffentlichkeit mit ihrer Skandalisierung und Personalisierung keine Differenzierung möglich mache. Eigentlich bedeute es eine strukturelle Überforderung, Bischof zu sein. Doch Gott mute es den Geistlichen zu, "weil er uns sendet".
Wie es die kirchliche Ordnung festlegt, trat Voderholzer in die Mitte des Doms und bekannte mit fester Stimme: "Ich bin bereit." Im Anschluss legten alle anwesenden Bischöfe Voderholzer die Hand auf, um ihn aufzunehmen. Als Voderholzer auf dem bischöflichen Stuhl Platz nahm, klatschten die Gläubigen begeistert. Um Punkt 12 Uhr läuteten im ganzen Bistum die Glocken, um mitzuteilen, dass der 78. Bischof von Regensburg nun offiziell im Amt ist.
Zum Abschluss der Weihe wandte sich Voderholzer sichtlich bewegt an die Gläubigen und dankte für das tapfere Aushalten im winterlich kalten Dom. "Mit dem Bischofsamt wird mir eine besondere Verantwortung für den Glauben anvertraut", betonte er. Als neuer Bischof sei er bereit, als erster Beter und Glaubensbote voranzugehen, doch dazu brauche er alle Gläubigen. "Wenn wir an einem Strang ziehen, kann ich meinen Dienst entfalten."