In der Untersuchung gaben mehr als 50 Prozent der Teilnehmer an, dass sie auch nach dem Ende der Fastenaktion im Alltag häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen, wie die Evangelische Kirche im Rheinland am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Außerdem würden sie viel bewusster Auto fahren. Rund vier Prozent hätten ihr Auto sogar abgeschafft.
Für die Evaluation des Saarbrücker sozialwissenschaftlichen "iSPO-Instituts" wurden rund 725 Teilnehmer der Fastenaktion aus den Jahren 2010 bis 2012 befragt. Die Ergebnisse wurden am Freitag in Trier vorgestellt. Zu der Klimaschutz-Aktion "Autofasten" rufen die beiden großen Kirchen im Südwesten Deutschlands sowie in Luxemburg auf.
Spiritualität des christlichen Fastens
In den vergangenen 15 Jahren beteiligten sich fast 20.000 Menschen in der Fastenzeit am Verzicht aufs Autofahren und der Suche nach alternativen Mobilitätsformen. Die nächste Aktion findet zwischen dem 25. Februar und dem 24. März statt. Träger der Aktion Autofasten sind die Bistümer Trier, Mainz und Speyer, der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen, die evangelischen Kirchen im Rheinland, in Hessen-Nassau und in der Pfalz sowie die Katholische Kirche im Großherzogtum Luxemburg.
"Die Aktion Autofasten hat sich bewährt", erklärte Werner Göpfert-Divivier vom iSPO-Institut. Sie sei ein Symbol für die Regionen übergreifende Zusammenarbeit der christlichen Kirchen und für die Zusammenarbeit zwischen kirchlichen und weltlichen Organisationen. Hierbei gelinge es, die Spiritualität des christlichen Fastens mit einem aktuellen, politischen Thema zu verbinden, erklärte der Direktor des Bereichs "Ziele und Entwicklung" im Bistum Trier, Gundo Lames.
Unterstützung von Bundesländern
Die beteiligten Kirchen rufen bei der Aktion dazu auf, in der Fastenzeit das Auto möglichst oft stehen zu lassen. Stattdessen soll das Auto ersetzt werden durch Radfahren, Busse und Bahnen oder einfach zu Fuß gehen. Wenn das Auto nicht zu ersetzen ist, wird empfohlen, Sprit sparender zu fahren, Elektromobile auszuprobieren oder Fahrgemeinschaften zu bilden.
Unterstützung erhält die Kirchenaktion durch die Bundesländer Saarland, Rheinland Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie das Großherzogtum Luxemburg. Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in der Aktions-Region beteiligen sich nach Bistumsangaben mit besonderen Angeboten. Auch Fahrradverleiher, Carsharing Unternehmen, der Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund NABU, das Mouvement écologique, Greenpeace Luxembourg, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), VELO mobil und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) machen sich für die "Autofasten"-Aktion stark.