Polen trauert um Kardinal Jozef Glemp

Polen trauert um Kardinal Jozef Glemp
Der Tod des früheren Primas der katholischen Kirche in Polen, Kardinal Jozef Glemp, hat in dem Land große Trauer ausgelöst. Glemp sei ein Mensch "mit einer großen Vision" gewesen, erklärte der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jozef Michalik, am Donnerstag in Warschau. Er habe der Nation gedient. Glemp war Mittwoch im Alter von 83 Jahren an Lungenkrebs gestorben.

Der Tod des früheren Primas der katholischen Kirche in Polen, Kardinal Jozef Glemp, hat in dem Land große Trauer ausgelöst. Glemp sei ein Mensch "mit einer großen Vision" gewesen, erklärte der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jozef Michalik, am Donnerstag in Warschau. Er habe der Nation gedient. Glemp war Mittwoch im Alter von 83 Jahren an Lungenkrebs gestorben.

Kardinal Glemp stand von 1981 bis 2009 der katholischen Kirche in Polen vor. Der Geistliche hielt sich aus politischen Fragen zurück, was ihm Kritik aus dem Lager der Solidarnosc-Bewegung einbrachte. Dennoch galt er als Vermittler. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus verschaffte er der katholischen Kirche eine starke Position innerhalb der jungen polnischen Demokratie.

"Stimme der Vernunft"

"Ihn leitete die Stimme der Vernunft", charakterisierte ihn der Lubliner Erzbischof Stanislaw Budzik. Eine maßgebliche Rolle wird Glemp bei der Überzeugung des konservativen Episkopats zugesprochen, nicht gegen den EU-Beitritt Polens 2004 Stimmung zu machen. "Gott will, dass wir zum gemeinsamen Europa gehören, es wäre schlecht, wenn es nicht so käme", hatte Glemp im Jahre 2003 erklärt.

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Am 18. Dezember 1929 in Inowroclaw in einfachen Verhältnissen geboren, musste er während der deutschen Okkupation in einem Landwirtschaftsbetrieb Zwangsarbeit leisten. Im Jahre 1956 wurde er zum Priester geweiht. Von 1967 bis 1979 war er persönlicher Sekretär von Stefan Wyszynskis, des damalige Primas von Polen. 1979 wurde Glemp Bischof der Diözese in Ermland, 1981 Erzbischof von Warschau und Gnesen. Im Jahre 1983 wurde er von seinem Landsmann Papst Johannes Paul II. zum Kardinal erhoben.