Pöbelei gegen Zentralrats-Generalsekretär wohl nicht antisemitisch motiviert

Pöbelei gegen Zentralrats-Generalsekretär wohl nicht antisemitisch motiviert
Eine Auseinandersetzung zwischen dem Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, und einem Mann, der ihn angepöbelt haben soll, ist offenbar nicht antisemitisch motiviert gewesen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen die Beteiligten eingestellt, wie der Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe) berichtet. Ein antisemitischer Hintergrund des Vorfalls habe sich nicht konkretisieren lassen, sagte Sprecher Martin Steltner.

Wie die Zeitung weiter berichtet, war Kramer nach eigenen Angaben im November vergangenen Jahres in Berlin auf offener Straße angegangen worden, nachdem er mit seinen Kindern aus einer Synagoge gekommen war. Dort hatte die Familie den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur gefeiert.

Ein Mann habe ihn angepöbelt und beleidigt, sagte Kramer damals, daraufhin habe er ihm seine Waffe gezeigt, die er als "gefährdete Person" tragen darf. Beide hatten sich daraufhin gegenseitig wegen Bedrohung angezeigt. Kramer sagte zudem, er habe erkennbar ein jüdisches Gebetsbuch bei sich getragen, das möglicherweise der Anlass für die Bedrohung gewesen sei, schreibt der "Tagesspiegel".

Es habe keine ausreichenden Hinweise auf eine strafbare Bedrohung gegeben, hieß es jetzt von der Staatsanwaltschaft. Der Vorfall hatte besonderes Aufsehen erregt, da erst vier Wochen zuvor der Rabbiner Daniel Alter in Berlin-Friedenau angegriffen und geschlagen worden war.