Sogar in 50 Prozent der Fälle erklärt der Familienhintergrund Unterschiede beim Bildungserfolg. Der Einfluss des Elternhauses auf beruflichen Erfolg sei damit stärker als auf die zum großen Teil genetisch bedingte Körpergröße. Für die Studie hat das DIW Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) zugrund gelegt und die Situation von Geschwistern, die unter ähnlichen Bedingungen aufgewachsen sind, mit der anderer Personen gleichen Alters verglichen. Besonders stark sei der Einfluss des Familienhintergrunds bei Männern: Beim individuellen Einkommen erklärt er 43 Prozent der Ungleichheit. Beim Bildungserfolg liegt der Wert bei 66 Prozent. Unterschiede im Verdienst von Frauen erklären sich der Studie zufolge in 39 Prozent über die soziale Herkunft, bei der Bildung 56 Prozent.
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"Der Traum, vom Tellerwäscher zum Millionär zu werden, ist nicht nur in den USA eine Legende, sondern auch in Deutschland", sagte der Autor der Studie, Daniel Schnitzlein. Beide Staaten liegen in puncto Chancengleichheit am Ende der Skala. Spitzenreiter ist den Angaben zufolge Dänemark, wo etwa 20 Prozent der Einkommens- und Bildungsunterschiede mit dem Elternhaus erklärt werden können.
Ursachen für die internationalen Unterschiede ließen sich nicht zweifelsfrei benennen, hieß es. Ein Grund könne die Ausgestaltung des Bildungssystems sein, erklärte Schnitzlein. Er verwies dabei auf eine dänische Studie, die beweist, dass der Familienhintergrund in Migrantenfamilien einen ähnlich geringen Einfluss hat wie in der Mehrheitsbevölkerung.