Befragt wurden im vergangenen Jahr rund 2.000 Deutsche ab 14 Jahren. Die Landbevölkerung (17 Prozent) sieht Deutschland kinderfreundlicher als Großstädter (10 Prozent). Jüngere bis 34 Jahre (20 Prozent) sind optimistischer als Ältere über 55 Jahren (11 Prozent). Im Durchschnitt bewerteten nur 15 Prozent Deutschland als kinderfreundlich, 2010 waren es noch 21 Prozent.
Europaweit belegt Deutschland bei der Selbsteinschätzung mit 15 Prozent den letzten Rang. Nach Einschätzung von Stiftungsleiter Ulrich Reinhardt sagen politische Maßnahmen wie mehr Ganztagsbetreuung und Krippenplätze offensichtlich wenig aus über die Kinderfreundlichkeit im Alltag. Entscheidend sei eine Infrastruktur, die stärker auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtet ist. Dazu zählten eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Nachbarn, die auch mal Kinderlärm klaglos ertragen.
Spitzenreiter bei der Kinderfreundlichkeit sind nach eigener Einschätzung die Dänen. Laut Stiftungsumfrage beurteilen 90 Prozent der Dänen ihr Land als kinderfreundlich. Dahinter folgen Spanien (49 Prozent), die Niederlande (47 Prozent) und Griechenland (43 Prozent). Deutschland liegt mit 15 Prozent auf dem letzten Rang hinter Polen (21 Prozent) und Großbritannien (29 Prozent).
Dänemark habe nicht nur eine besonders gute Infrastruktur für Familien, sagte Reinhardt. Ausschlaggebend sei vor allem der hohe gesellschaftliche Stellenwert, den Familien in Dänemark genießen. Die Stiftung hatte 2012 mehr als 11.000 EU-Bürger in zehn Ländern befragt.