"Chile ist ein Land und eine Nation," sagte der Präsident am Donnerstag (Ortszeit) vor ausländischen Journalisten. Auch wenn das Land verschiedene Kulturen, Völker und Ursprünge habe, dürfe sich darüber niemand täuschen, fügte er hinzu. Piñera reagierte damit auf eine Forderung der Mapuche nach einer eigenen Regierung im Süden Chiles.
Die von Mapuche bewohnte Region im Süden des Landes wird seit Wochen von Gewalt erschüttert. Bei dem bisher schwersten Anschlag wurden Anfang Januar die Eigentümer einer Farm getötet. Die Regierung macht radikale Ureinwohner für die Attacken verantwortlich und entsandte zusätzliche Einheiten der Militärpolizei in die Region. Drei Mapuche-Indianer wurden als Tatverdächtige festgenommen.
Am Mittwoch hatten rund 200 Vertreter der Ureinwohner in einer gemeinsamen Erklärung nicht nur eine Autonomie gefordert, sondern auch eine Entschädigung für Landverluste sowie eine Entmilitarisierung der Region. Die Mapuche stellen mit rund einer Million Angehörigen knapp sieben Prozent der chilenischen Bevölkerung. Sie protestieren seit Jahren gegen die Ausbeutung von Rohstoffen in ihren traditionellen Stammesgebieten durch große Bergbaukonzerne.