Zu viele Frauen müssten brutale sexuell motivierte Übergriffe erdulden, erklärte LWB-Generalsekretär Martin Junge am Dienstag in Genf. Sexuelle Gewalt gegen Frauen wie der jüngste Fall in Indien dürfe nicht totgeschwiegen und verdrängt werden.
Junge hatte in einem offenen Brief an die Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Indien das Mitgefühl des gesamten LWB mit den Opfern des Vergewaltigungsfalls im Dezember in der Hauptstadt Neu Delhi ausgedrückt. Junge, ein chilenischer Theologe, verlangte eine Politik der Nulltoleranz gegenüber sexueller Gewalt. Übergriffe müssten sofort gemeldet werden, verlanget der LWB-Generalsekretär.
"Langer Weg bis zur Gleichstellung"
Zudem hätten viele Gesellschaften noch einen langen Weg bis zur völligen Gleichstellung von Mann und Frau zurück zu legen, bemerkte Junge. Die offene Diskriminierung von Frauen führe oft zu sexueller Gewalt. Gleichberechtigung werde für viele Frauen zu einer "Frage von Leben und Tod".
Der Fall der vergewaltigten Inderin hatte weltweit Empörung ausgelöst und in dem Land zu Protesten geführt. Die Frau starb an den Folgen einer Vergewaltigung in einem Bus durch mehrere Männer. Der LWB umfasst 143 Mitgliedskirchen mit mehr als 70 Millionen Gläubigen.