Der im Elsass geborene Schweitzer hatte sich vor 100 Jahren entschieden, seine Karriere in Europa aufzugeben und das Krankenhaus im heutigen Gabun zu gründen. "Wegbereitern wie Albert Schweitzer verdanken wir es, dass das Menschenrecht auf ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen so große und frühzeitige Aufmerksamkeit fand", erklärte Bundespräsident Joachim Gauck in einem schriftlichen Grußwort. Die Schirmherrschaft für das Benefiz-Jahr unter dem Motto "Hundert Jahre Menschlichkeit" hat der evangelische Theologe Friedrich Schorlemmer übernommen.
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Die Sanierungskosten des 1913 von Schweitzer gegründeten Krankenhauses werden auf bis zu fünf Millionen Euro geschätzt. 90 Prozent davon sind nach Angaben des Deutschen Hilfsvereins Albert-Schweitzer-Spital Lambarene noch nicht gedeckt. Der Verein mit Sitz in Frankfurt am Main ist Initiator des Schweitzer-Jahres, das auch das Anliegen des Arztes und Theologen verstärkt wieder in die öffentliche Aufmerksamkeit rücken soll.
Nach einer Allensbach-Umfrage sei Schweitzer immerhin 88 Prozent der Bundesbürger bekannt und für 26 Prozent eines von drei Vorbildern, sagte der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Einhard Weber. Schweitzer hatte sowohl mit seiner Lebensdevise "Ehrfurcht vor dem Leben" wie auch mit seinen theologischen Schriften über die Leben-Jesu-Forschung und als Interpret der Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750) ein großes Echo erzielt. 1957 protestierte er von Lambarene aus auch gegen Atomwaffenversuche.
Im Rahmen des Schweitzer-Jahres finden Orgelkonzerte unter anderem in den Domen von Berlin, Magdeburg, Hildesheim, Würzburg und Limburg statt. In Paris sind in der Woche nach Ostern knapp einwöchige Albert-Schweitzer-Tage geplant. Im württembergischen Esslingen gibt es Ende Juni eine Orgelnacht, in Frankfurt/Main, Braunschweig, Kopenhagen und Moskau mehrtägige Symposien.