"Glasbrechen" begrüße die Ankündigung des Schul-Trägervereins, zum zweiten Mal 50.000 Euro zu zahlen, sagte der erste Vorsitzende Adrian Koerfer am Montag in Frankfurt am Main dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dies könne jedoch nur eine Abschlagszahlung darstellen, die in eine dauerhafte Unterstützung für "Glasbrechen" münden müsse.
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Die Odenwaldschule müsse aufhören, den Opfer-Verein als Feind zu betrachten, forderte Koerfer. Auch dürfe die Schule "Glasbrechen" nicht vorschreiben, wie das Geld auszugeben sei. Der Opfer-Verein, dem nach Koerfers Angaben zwischen 60 und 100 ehemalige Schüler und Mitarbeiter der Odenwaldschule angehören, unterstützt nach eigenen Angaben eine zweistellige Zahl von Opfern. Von diesen hätten manche keine Ausbildung und keine Krankenversicherung und lebten in großer finanzieller Not.
Hinsichtlich des Streits um die Besetzung eines Beirats für eine wissenschaftliche Untersuchung des Missbrauchsskandals bestehe "Glasbrechen" weiterhin auf den eigenen Vorschlägen, sagte Koerfer. Der Schul-Trägerverein hat einen Personalvorschlag bisher nicht akzeptiert. Der Vorsitzende des Ausschusses, der Landtagsabgeordnete Marcus Bocklet (Grüne), will bis diesen Dienstag eine Entscheidung zur Bestellung des Beirats herbeiführen.
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An dem Internat in Ober-Hambach bei Heppenheim sind nach einem im Dezember 2010 vorgestellten vorläufigen Abschlussbericht in den Jahren zwischen 1965 und 1998 insgesamt 115 Jungen und 17 Mädchen Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Der Bericht führt als Täter 13 Lehrer und Mitarbeiter, eine Lehrerin und vier Schüler auf. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat sämtliche Ermittlungsverfahren gegen 15 ehemalige Lehrkräfte und Mitarbeiter sowie einen Ex-Schüler eingestellt, weil die mutmaßlichen Taten verjährt waren.