Der künftige Oberkirchenrat Baucks setzte sich im zweiten Wahlgang mit 115 von 209 Stimmen gegen den Juristen Felix Breidenstein aus Sindelfingen und den Diplom-Kaufmann Micha Leckebusch aus Erfurt durch. Er wolle sich nach dem bbz-Skandal, der die rheinische Kirche über 21 Millionen Euro kostete, das Vertrauen der Landeskirche erarbeiten, sagte Baucks nach seiner Wahl.
Baucks ist seit 2006 Leiter Finanzen und Organisation des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Fulda. Zuvor war der gelernte Krankenpfleger, der im australischen Melbourne und in Daressalam in Tansania studierte, Koordinator der Tsunami-Hilfe in Südostasien und Somalia bei der Diakonie Katastrophenhilfe in Stuttgart.
Interne Ermittlungen gegen Immel nicht abgeschlossen
Der noch bis Anfang März amtierende Finanzdezernent Immel war für die Wahl zunächst nicht nominiert worden. Nachdem er aus der Mitte der Synode doch noch vorgeschlagen wurde, fand nach seiner Vorstellungsrede am Donnerstagabend eine Personaldebatte hinter verschlossenen Türen statt. Am Freitag zog er dann seine Kandidatur zurück. Im vergangenen Jahr hatte er sein Amt mehrere Monate lang ruhen lassen. Die internen disziplinarischen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
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Der scheidende rheinische Präses Nikolaus Schneider zollte Immel Respekt für seine Leistungen und Verdienste in den vergangenen Jahren. "Trotzdem kann es geschehen, dass Vertrauen zerbricht, und das ist wohl geschehen", sagte Schneider. Das Beihilfe- und Bezüge-Zentrum (bbz GmbH) in Bad Dürkheim, das der rheinischen Kirche gehört, hatte unter anderem durch eine dubiose Geldanlage Millionenverluste eingefahren. Immel saß jahrelang im Aufsichtsgremium.