In Deutschland werde es zu einem Pflegenotstand kommen, wenn für solche Berufe künftig ein Schulbesuch von zwölf statt von zehn Jahren nötig sei, sagte Bahr am Dienstag in Brüssel. Eine wichtige Abstimmung in dieser Frage werde es Ende Januar im Binnenmarkt-Ausschuss des Europaparlaments geben, erläuterte der Minister.
Die Chancen, dass Deutschland die bisherige Pflegeausbildung behalten könne, seien im Verlauf der Diskussionen gestiegen, sagte Bahr. Berlin habe mittlerweile etliche EU-Länder auf seiner Seite, darunter Luxemburg, die Niederlande, Malta, Österreich und Großbritannien. Grund zur Entwarnung gebe es allerdings noch nicht.
Eine Lösung könne in seinen Augen so aussehen, dass ein Schulbesuch von mindestens zehn Jahren sowie hohe Standards in der beruflichen Ausbildung festgeschrieben seien. Die deutsche Pflegeausbildung habe im In- und Ausland einen guten Ruf, unterstrich Bahr: "Deutschland ist in Europa der zweitgrößte Exporteur von Pflegekräften."