Salomon Korn kritisiert Antisemitismus-Vorwurf gegen Augstein

Salomon Korn kritisiert Antisemitismus-Vorwurf gegen Augstein
Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, hat sich von den Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Publizisten Jakob Augstein distanziert.

Im Simon-Wiesenthal-Zentrum habe man offensichtlich nicht genügend recherchiert oder sich kundig gemacht, sagte Korn am Freitag im Deutschlandradio Kultur. Stattdessen sei man in das Fahrwasser von Henryk M. Broder geraten.

Broder hatte Augstein in der Vergangenheit wegen israelkritischer Kolumnen auf dem Internetportal "Spiegel Online" Antisemitismus vorgeworfen. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum mit Sitz in den USA folgte der Auffassung des Publizisten, als es den Herausgeber des "Freitag" auf Platz neun seiner jährlichen Liste mit den zehn schlimmsten Antisemiten setzte.

Korn sagte, Broder sei ein Polemiker und man dürfe nicht immer alles ernst nehmen, was er sagt. Über Augstein sagte der Vizepräsident, er habe nie den Eindruck gehabt, dass das, was Augstein geschrieben hat, antisemitisch ist. Selbst wenn man sich frage, warum Augsteins Kritik überspitzt sei und immer Israel thematisiert werde, dürfte es nicht richtig sein, den Journalisten als Antisemiten zu bezeichnen. Die Erwähnung Augsteins auf der Liste hatten zuvor auch der Deutsche Journalisten-Verband und der frühere Vizepräsident des Zentralrats, Michel Friedman, kritisiert.