TV-Tipp des Tages: "FC Venus" (Sport1)

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TV-Tipp des Tages: "FC Venus" (Sport1)
TV-Tipp des Tages: "FC Venus", 7. Januar, 21.15 Uhr auf Sport1
Christian Ulmen als Fußballstar: Das ist in etwa so naheliegend wie ein Spielfilm auf einem Sportkanal. Dass beides möglich ist, beweist Sport1 mit "FC Venus".

Bei der Suche nach einem Mittelstürmer fiele einem Ulmen nicht unbedingt als erstes ein, selbst nicht für ein Kreisliga-Team: Der Mann sieht nicht so aus, als sei er eine Sportskanone. Aber die Besetzung macht deutlich, dass Fußball in dieser übermütigen Komödie nicht die Hauptsache ist; obwohl es vordergründig um nichts anderes geht. "FC Venus" ist gewissermaßen die Fortsetzung von Sönke Wortmanns als Vorprogramm zur Weltmeisterschaft 2006 vom Publikum verschmähten, aber höchst unterhaltsamen Serie "Freunde für immer"; wenn auch mit einem etwas anderen Schwerpunkt. Hier wie dort ist der Sport bloß Mittel zum Zweck, um Geschichten über Männer und Frauen zu erzählen.

Alles beginnt mit einem Notruf

Davon abgesehen steckt "FC Venus" derart voller amüsanter Details und ist außerdem so treffend besetzt, dass man diesen Film einfach lieben muss, selbst wenn er letztlich von einem einzigen Einfall lebt: einem Spiel zwischen fanatisch auf den Fußball fixierten, allerdings nicht besonders wilden Kerlen – und ihren besseren Hälften. Alles beginnt mit einem Notruf.

Weil der Mittelstürmer gegen den Pfosten geknallt ist, erinnert Steffen (Florian Lukas), Spielführer von Eintracht Imma, seinen Kumpel Paul (Ulmen) an ein altes Versprechen: Wann immer der Club in Not ist, will Paul zur Hilfe eilen. Dummerweise gibt es wohl keinen Menschen, der Fußball mehr hasst als Pauls Freundin Anna (Nora Tschirner). Die durchschaut das Manöver recht bald und fordert die Jungs nach einem Gelage mit den anderen Spielerfrauen zum Entscheidungs-Match: Gewinnen die Mädels, müssen die Kerle dem Fußball abschwören; gewinnen die Jungs, bleibt alles beim Alten.

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Immer wieder erfreut Jan Bergers auf einer finnischen Vorlage basierendes Drehbuch mit unerwarteten Wendungen. Annas Vater (Heinz Hoenig) zum Beispiel ist zwar der Grund für ihren Fußballhass, aber mitnichten einst mitten im Spiel an einem Herzinfarkt verblichen, sondern ein gefeierter Trainer; und sie selbst war sogar mal Jugendnationalspielerin. Der Rest ihres Teams ist allerdings ein Häufchen Elend. Immerhin kann Anna kurzerhand die aktuelle Nationaltorhüterin (Anneke Kim Sarnau) verpflichten; außerdem sind Pauls Kumpane eine ziemliche Gurkentruppe. Aber die Vorbereitung ist ohnehin bloß Mittel zum Zweck, um eine turbulent inszenierte Geschichte (Regie: Ute Wieland) über die beiden wichtigsten Dinge im Leben zu erzählen: die Liebe und den Fußball.