Der Freiburger katholische Erzbischof Robert Zollitsch hat am Jahreswechsel zur Zuversicht aufgerufen. Trotz ihrer Sorgen hätten die Menschen in Deutschland allen Grund zur Dankbarkeit für Frieden, Freiheit und Sicherheit, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in seiner vorab verbreiteten Silvesterpredigt am Montagabend in Freiburg. "Wir dürfen dankbar sein, dass Europa trotz aller Kritik und Schwierigkeiten in der Finanzmarktkrise nicht auseinandergefallen ist", betonte er.
Die Solidarität in der Europäischen Union sei nicht zerbrochen, sondern erweise sich weiter als tragend. In Mitteleuropa herrsche seit fast 70 Jahren Frieden. Und die Menschen in Deutschland könnten sich in eine freiheitliche Gesellschaft einbringen und entfalten, sagte Zollitsch im Freiburger Münster. Damit wolle er die Schwächen der Gesellschaft nicht kleinreden. Aber der Blick auf das Ganze und das Licht Gottes helfe, sich von der Last und dem Dunkel des Alltags nicht erdrücken zu lassen.
Erzbischof: Mit anderen über eigenen Glauben sprechen
Zugleich rief der Erzbischof Christen dazu auf, mit anderen über ihren Glauben zu sprechen, statt ihn "im innersten Herzenskämmerlein" für sich zu behalten. In der heutigen Gesellschaft sei es nicht mehr selbstverständlich ist, Christ zu sein und im Evangelium das Fundament für ein gelingendes Leben zu finden, sagte der Repräsentant der 24,5 Millionen Katholiken in Deutschland.
Die guten Wünsche zum Jahreswechsel sind nach Zollitschs Worten Teil eines verborgenen und oft unbewussten Gebetes. Damit seien sie ein "Türöffner für Gott und für den Weg ins neue Jahr". Christen sei bewusst, dass es nicht in ihrer Hand liege, ob die Wünsche um Gesundheit, Glück, Erfolg und Frieden in Erfüllung gehen.